„Sie ziehen ihn direkt in den Wirbel des Bildes – in die Mitte einer trunkenen Masse, in das dunkle, verrußte Heiligtum eines Tempels oder zu den Füßen einer Göttin.“
Nach einem Vorwort des Fotografen Amit Pasricha und einer Einführung von Axel Michaels, der einen kurzen Überblick über Religionen, Spiritualität und Mystik Indiens bietet, finden sich im Bildband Heiliges Indien mehr als 100 großformatige Fotografien zum Thema.
Ich habe mich schon sehr viel mit Indien, der Mythologie und den Religionen des Subkontinents beschäftigt und habe hier viel Bekanntes, aber auch Neues gesehen und gelesen.
Bei den Bildern handelt es sich um Panoramafotografien, die dadurch nicht nur einen kleinen Ausschnitt einer Szenerie zeigen, sondern z.B. ganze Straßenverläufe abbilden oder die Landschaft als Kontextinformation einbeziehen. Dadurch gelingt es Amit Pasricha, den Leser und Betrachter mitten ins Geschehen zu versetzen und einen komplexen Einblick in die festgehaltenen Ereignisse zu gewähren.
Die Karte mit den wichtigsten Städten und Regionen Indiens sowie den Verweisen, auf welchen Seiten Fotografien der jeweiligen Stadt zu finden sind, hilft sehr bei der Orientierung. Die Bildlegenden sind relativ knapp gehalten, vermitteln aber dennoch viel Hintergrundwissen zur abgebildeten Szenerie.
Die Bilder sind allesamt technisch sehr gut gemacht, zeigen eine sehr gute Bildkomposition und sind sehr ästhetisch, so dass man das Buch stundenlang anschauen und die einzelnen Fotografien ausgiebig betrachten möchte.
Das Buch ist durch den Leineneinband, die hervorragende Bindung und den sehr guten Druck sowohl haptisch als auch optisch von herausragender Qualität.
Heiliges Indien vermittelt dem Leser durch die gelungenen Texte und die hervorragenden Panoramafotografien den Zauber, die Magie und das religiöse Leben Indiens.
Amit Pasricha: Heiliges Indien. Edition Panorama, 2012, 192 Seiten; 65 Euro.
Diese Rezension ist Teil des Indien-Themas im Januar 2017.