„Koreaner sind wie Gaskocher. Sie erhitzen extrem schnell.“ (Seite 45)
Martin Hyun wurde als Sohn koreanischer Gastarbeiter in Deutschland geboren und bereist seit 2002 das Heimatland seiner Eltern.
In seiner Gebrauchsanweisung für Südkorea erzählt Hyun von Hofbräuhaus und Reinheitsgebot, Diktatur und Folter, Höflichkeitssprache Jeondaemal und Duzsprache Banmal, Hausmeister und Mülltrennung, Alien-Karte und Baekin, Multikulti und „Zentrum für Opfer internationaler Ehen“, „Yellow Dust“-App und Kriminalitätsindex, Temperament und Sexappeal, Japan versus Korea, Ajumma und Dauerwelle, Kimchi und Hunden, Einbürgerung und Wehrdienst, Gangnam Style und Schönheitschirurgie, Feiertagen und Traditionen, Konglisch und Emoticons, Benimmregeln und Alkoholkonsum, Kwarosa und Überstunden, Suizid und Taxifahrten, Religion und Aberglaube, Inseln und Nordkorea.
Wenn ich an Südkorea denke, erinnere ich mich zuerst an die Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul, und danach fällt mir Nordkorea ein. Das ist nicht gerade viel, und Südkorea zählt auch nicht zu den Ländern, die ich gerne bereisen möchte, deren Erkundung mich irgendwie reizt. Trotzdem wollte ich gerne mehr über das Land und seine Bewohner erfahren, und deshalb habe ich die Gebrauchsanweisung für Südkorea gelesen.
Schon ab dem ersten Kapitel hat mich Hyun neugierig auf Südkorea gemacht, und auch im weiteren Verlauf hat mich das Buch hervorragend unterhalten.
Hyun schreibt auf amüsante Weise, erzählt viele Anekdoten und hat mich bisweilen zum Lachen gebracht. Aus diesem Grunde habe ich gerne weitergelesen und mich schließlich gefreut, zu dem Buch gegriffen zu haben, denn Hyun hat mir sehr viel Wissen über Südkorea vermittelt und mir das Land wirklich nahe gebracht.
Besonders gut gefallen hat mir neben dem Sprachwitz des Autors die Tatsache, dass er sehr viele Facetten Südkoreas anspricht und so ein sehr breites Bild des Landes zeichnet.
Martin Hyun: Gebrauchsanweisung für Südkorea. Piper, 2018, 224 Seiten; 15 Euro.