„Dieses Buch handelt von Verwunderungen und Verzauberungen, von Rätseln und Klischees. Alle vier sind sich über Jahrzehnte hinweg erstaunlich gleich geblieben. Nur das Land, auf das sie sich beziehen, Spanien, hat sich stark verändert. Wie kann es sein, dass manche Dinge sich wandeln, andere dagegen ewig währen?“ (Seite 9)
Paul Ingendaay erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Spanien von Bevölkerungsdichte und Regenmenge, Benidorm und Bikini, Unterbrechen in Gesprächen und Wangenküssen, Du und Sie, Essen und Trinken, Heirat und Wohnungssuche, Spanischem Bürgerkrieg und Franco-Diktatur, Don Quijote und Kindergeburtstagen, Machismo und Geschlechterrollen, Osterwoche und Sevilla, Stierkampf und Pamplona, Katholizismus und Fußballbegeisterung, Tourismus und Migration, Amnestie und Demokratie, Federico García Lorca und Massengräbern, Straßenverkehr und Unfalltoten, ETA und Baskenland, Extremadura und Andalusien, Sagrada Familia und Antoni Gaudí, Katalonien und Nationalgefühl, Mauren und Briten.
Ich habe bisher lediglich Madrid und Barcelona bereist, kenne keine anderen spanischen Städte oder Regionen, mag die beiden Städte aber sehr. Und zwar mag ich spanischsprachige Autoren wie Javier Marías sehr und interessiere mich für den Spanischen Bürgerkrieg, aber alles in allem habe ich mich eher weniger mit dem Land, seinen Besonderheiten und Eigenheiten befasst.
Deshalb kam mir die Gebrauchsanweisung für Spanien gerade recht, denn ich wollte mehr über Spanien, seine Geschichte und Politik, seine Kunst und Kultur, seine Bewohner und ihre Mentalität erfahren.
Ingendaay hat mir Spanien näher gebracht und viel Wissen über das Land zusammengetragen. Mir hat das Buch Lust auf Spanien gemacht und mein Reisefieber geweckt, und bei der Lektüre habe ich viel Neues erfahren, bin aber auch auf bereits Bekanntes gestoßen. So richtig gepackt hat mich Ingendaay dennoch nicht, obwohl das Buch insgesamt unterhaltsam ist und sich flüssig lesen lässt.
Paul Ingendaay: Gebrauchsanweisung für Spanien. Piper, 2021, 224 Seiten; 15 Euro.