„ein Moment magischer, aber auch tragischer Schönheit“ (Seite 128)
Aleš Šteger erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Slowenien von Dialekten und Dual, Hrepenenje-Gefühl und Heuharfen, Auto und Bahn, Katholizismus und sozialistischem Gleichheitsglaube, Schnupfen und Kryptowährung, Karneval und Sicherheit, Weinanbau und Alkoholismus, Feuersalamanderschnaps und Buchweizenwodka, Kunst und Kultur, Tito und Krieg, Braunbären und Wäldern, Bergliebe und Karawanken, Bora und Karst, Höhlen von Postojna und Škocjan, Piran und Adria, Ljubljana und Erdbeben, Maribor und Lokalpatriotismus.
Ich liebe Slowenien, und als wir vor neun Jahren das Land bereist haben, war ich restlos begeistert und überrascht, dass man insgesamt so wenig von diesem wundervollen Fleckchen Erde weiß.
Den Einstieg ins Buch bzw. den gesamten ersten Abschnitt („Allgemeines über das Besondere“) fand ich eher sachlich geschrieben und wenig stimmungsvoll, so dass ich initial fast etwas enttäuscht vom Buch war. Im Verlauf fand ich Štegers Buch aber sehr atmosphärisch, und beim Lesen habe ich mich an all die schönen Orte erinnert, die ich in Slowenien bereist habe, und zudem viel über Land und Leute gelernt.
Meiner Meinung nach macht Štegers Gebrauchsanweisung sehr neugierig auf das Land und weckt Reisefieber. Ich zumindest habe große Slowenien-Sehnsucht bekommen und freue mich auf die nächste Reise nach und durch Slowenien.
Der Slowenien-Band kommt in neuem Layout. Das ist schön und gelungen, aber für Sammler der Gebrauchsanweisungen, wie ich es bin, ist das ein wenig unglücklich, weil das Rückendesign nun auch anders ist, was im Regal meiner Meinung nach etwas stört.
Aleš Šteger: Gebrauchsanweisung für Slowenien. Piper, 2022, 224 Seiten; 16 Euro.