„Das Tessin ist ein Paradies, das funktioniert. Schweiz halt, aber mit italienischem Flair.“ (Seite 11)
Thomas Blubacher verbrachte die ersten Ferien seines Lebens im Tessin und kehrte immer wieder zurück. In seiner Gebrauchsanweisung für das Tessin erzählt er von Mittelmeerflair und Alpendörfern, Sonnenstunden und Regenmenge, ACAV und Agriturismo, Gotthard-Tunnel und Urschweizern, Rabadan und Bellinzona, Volksinitiativen und Xenophobie, Schweizerdeutsch und Hochdeutsch, Esskastanien und Familiengemeinschaft, Parteienlandschaft und Anwälten, Kirche und Nudisten, Seidenraupen und Luxusmarken, Freimaurern und Nationalsozialismus, Monte San Giorgio und Fossilien, Eidechsen und Mücken, Leni Riefenstahl und Romy Schneider.
Ich kenne von Blubacher bereits die Gebrauchsanweisung für Kreuzfahrten und die Gebrauchsanweisung für Bali, die mir beide sehr gut gefallen haben.
Blubachers Gebrauchsanweisung für das Tessin hat mir hinsichtlich des für den Autor typischen Sprachwitzes gut gefallen, obwohl ich das Buch bisweilen etwas mühsam zu lesen fand. Dies mag einerseits an den recht langen Kapiteln liegen, die für meinen Geschmack etwas zu unfokussiert waren. Zudem verliert sich der Autor bisweilen in unnötigen Details, was zwar durchaus amüsant ist, bisweilen aber etwas zu weitschweifig und zu ausufernd wirkt.
Insgesamt vermittelt das Buch sehr viele Informationen und ist unterhaltsam, aber so richtig packen und fürs Tessin begeistern konnte mich Blubacher leider nicht.
Thomas Blubacher: Gebrauchsanweisung für das Tessin Taschenbuch. Piper, 2019, 224 Seiten; 15 Euro.
Dieser Post ist Teil meines Schweiz-Monatsthemas im Juni 2022.