„Er war zurück. Felix Blom, der Meister der Tarnung und der Täuschung, der Mann mit den goldenen Fingern, der König der Diebe.“ (Track 7)
Berlin im Jahre 1878: Der Gauner Felix Blom wird nach drei Jahren aus der Haftanstalt Moabit entlassen. Er versucht, an sein Leben vor der Gefängnisstrafe anzuknüpfen, aber in der Stadt hat sich viel verändert und die Auflagen für seine Entlassung hängen ihm im Nacken: Er muss innerhalb von drei Tagen legale Arbeit und eine Wohnung finden.
Einen Unterschlupf findet Felix Blom in der ärmlichen Gegend, in der er früher, bevor er als Meisterdieb zu Geld gekommen war, gelebt hat. In diesem Wohnhaus befindet sich auch eine Detektei, die von einer Frau geführt wird, die Felix Blom schließlich einen Job gibt.
Ich mag die August-Emmerich-Reihe von Alex Beer sehr gerne, die in Wien spielt und bei der die Handlung nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelt ist. Da mir Beers Wien-Krimis so gut gefallen haben und ich das historische Berlin sehr mag, habe ich mich sehr auf die Felix-Blom-Reihe gefreut – und wurde nicht enttäuscht.
Ich fand den Kriminalroman einfach wunderbar: Der Fall ist sehr spannend und hat mich mitgenommen in ein Berlin, das ich bisher nicht oder kaum kannte. Beer gelingt es, eine überzeugende Stimmung aufzubauen, die den Hörer mitnimmt ins Berlin des Jahres 1878. Die Figuren fand ich allesamt gelungen – allen voran der durchweg überzeugende Felix Blom, so dass ich mich sehr auf den nächsten Band freue.
Auch die Lesung von Achim Buch hat mir gefallen, der über Stunden zu fesseln und zu unterhalten weiß. Lediglich die Tatsache, dass Figuren mal breit gesächselt haben und wenige Momente später dann viel weniger oder sogar keinen Dialekt gesprochen haben, empfand ich als etwas störend und verbesserungswürdig.
Alex Beer: Felix Blom. Der Häftling aus Moabit. Ein Felix-Blom-Krimi (1). Leicht gekürzte Lesung mit Achim Buch. Random House Audio, 2022; 11,95 Euro.