„Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das konsumiert, ohne zu produzieren. Er beutet uns aus und profitiert von uns, ohne je etwas zurückzugeben.“ (Seite 5)
Old Major, das älteste der Schweine auf der Farm von Mr. Jones, ruft die anderen Tiere im Stall zur Rebellion auf und stirbt drei Tage später.
Die anderen Tiere tragen die Botschaft von Old Major weiter, und schnell werden die Schweine Napoleon und Schnellball die Anführer des Aufstandes.
Den Tieren gelingt es schließlich, die Menschen von der Farm zu vertreiben, Napoleon und Schneeball arbeiten die Prinzipien des Animalismus aus, reißen die Macht an sich, unterjochen die anderen Tiere, und dann verjagt Napoleon auch Schneeball.
Ich habe Farm der Tiere vor mehreren Jahrzehnten gelesen und nun zur Graphic Novel gegriffen, weil ich erstens Graphic Novels oft sehr spannend und gelungen finde und zweitens meine Erinnerung an das damals Gelesene wieder auffrischen wollte.
Diese Graphic Novel ist meiner Meinung nach besonders schön und beeindruckend. Die Zeichnungen sind wundervoll, sehr ausdrucksstark und sehr detailreich. Der Text von George Orwells Roman wurde perfekt zusammengefasst, so dass der Leser trotz der Kürze sehr gut folgen kann.
Ich empfand das Buch auch beim erneuten Lesen als sehr beklemmend und Farm der Tiere als wirklich grandiosen Roman über Machtstrukturen, in dem Orwell sehr überzeugend darlegt, wie eine Minorität Macht erlangen und erhalten kann, wie die Majorität zunehmend benachteiligt wird, wie Indoktrinierung und Propaganda funktionieren.
Diese Geschichte ist (leider) zeitlos, und seit der Erstveröffentlichung im Jahr 1945 hat Farm der Tiere wirklich keinerlei Aktualität und Relevanz eingebüßt.
R. (Daniel Jaquette) Rodolphe und Patrice Le Sourd: Farm der Tiere. Graphic Novel nach George Orwell. Übersetzung aus dem Französischen von Anja Kootz. Knesebeck, 2023, 48 Seiten; 20 Euro.