„Trunkenheit ist eine Anhäufung von Widersprüchen, weil sie zu allem Ja sagt. […] Sie ist die Freude der Könige und gleichermaßen ihr Untergang. Sie ist der Trost der Armen und auch der Grund ihrer Armut. Für Regierungen ist sie Auslöser von Revolten und Garant von Steuereinnahmen. Sie ist der Beweis von Männlichkeit, ein Vernichter von Männlichkeit, ein Mittel der Verführung und einer willigen Weiblichkeit. Trunkenheit ist eine Seuche und todbringend, ein Geschenk der Götter. Sie ist ein Muss für den Mönch und das Blut des Messias. Trunkenheit ist eine Möglichkeit, Gott zu erfahren, und letzten Endes ist sie ein Gott.“ (CD 5, Track 17)
Mark Forsyth erzählt Eine kurze Geschichte der Trunkenheit von Tierreich, Jägern und Sammlern, Mesopotamien, Ägypten, Griechenland, vom Alten China, vom Alten und Neuen Testament, vom Römischen Reich, von Quran und Hadith, von Wikingern, Mittelalter, Azteken, Australien, London, Wildem Westen, Russland und der Prohibition in den USA. Dabei berichtet er von Getränken wie Bier, Wein, Met, Rum, Gin, Whiskey und Wodka.
Mir hat Eine kurze Geschichte der Trunkenheit extrem gut gefallen, denn hier wird auf unterhaltsame Weise sehr viel Wissen über Alkohol in verschiedenen Kulturen und in unterschiedlichen Epochen vermittelt. Dabei ist das Hörbuch nicht nur sehr informativ, sondern macht auch viel Spaß und brachte mich oft zum Schmunzeln.
Jürgen von der Lippe hat zum Gelingen des Hörbuchs sehr viel beigetragen, denn er liest auf amüsante Weise, spricht teilweise mit verstellten Stimmen und gibt dem Hörbuch genau die richtige Stimme und genau die passende Interpretation.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass hier viele Originalquellen erwähnt werden, man sich dem Thema aus vielen Blickwinkeln annähern kann und man hier Dinge erfährt, die man nicht schon zig-mal gelesen hat.
Mark Forsyth: Eine kurze Geschichte der Trunkenheit – Der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute. Übersetzt von Dieter Fuchs. Leicht gekürzte Lesung mit Jürgen von der Lippe. der Hörverlag, 2019; 16,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Sucht-Monatsthemas im März 2021.