„Der Weg, den man nimmt, führt […] zu neuen Wegen und nie zurück zu dieser Weggabelung.“ (CD 1, Track 55)
Jo Nesbø hat sieben Geschichten über Eifersucht geschrieben, die allesamt sehr heterogen sind und verschiedene Facetten von Eifersucht und dem Umgang damit zeigen.
Er erzählt z.B. von einer Frau, die sich auf dem Flug von New York nach London ihrem Sitznachbarn anvertraut und ihm gesteht, dass sie sich für Suizid entschieden hat, da ihr Mann sie mit ihrer besten Freundin betrügt.
Ich mag Nesbøs Harry-Hole-Reihe sehr, und deshalb war ich gespannt auf seine Kurzgeschichtensammlung, zumal ich Eifersucht eine sehr spannende Emotion finde.
Und tatsächlich hat mir Eifersucht sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht alle Geschichten gleich gut erzählt und vergleichbar spannend fand, was ich bei einer Geschichtensammlung jedoch vollkommen normal finde.
Auch die Idee, eine Emotion in den Mittelpunkt zu stellen und sieben sehr unterschiedliche Geschichten zu erzählen, die jedoch einen gemeinsamen Nenner haben, fand ich eine schöne Idee, die zudem sehr gut umgesetzt wurde.
Die Geschichten werden von verschiedenen Sprechern und Sprecherinnen gelesen, was das Hörbuch sehr abwechslungsreich macht. Meiner Meinung nach ist jede einzelne Interpretation sehr gelungen, und so sind die beinahe acht Hörstunden wie im Fluge vergangen.
Jo Nesbø: Eifersucht. Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob. Gelesen von Oliver Siebeck, Nils Nelleßen, Oliver Kube, Uve Teschner, Sascha Rotermund, Julian Mehne und Heike Warmuth. Hörbuch Hamburg, 2021; 15 Euro.