Die Reisgöttin und andere Mitbringsel von Doris Dörrie

„Sentimental value nennt man das, den eingebildeten Wert, der immer größer ist als der reale. Je größer die Einbildung, desto größer der persönliche Wert.“ (Seite 38)

Doris Dörrie erzählt in ihrem Büchlein von Mitbringseln aus Urlauben, von Erinnerungsstücken aus ihrer Kindheit und von Erinnerungen an besondere Momente ihres Lebens, z.B. von einem Bürstenladen in Kyoto, Strandglas, Mokassins aus Colorado, einer kaputten Plüschkatze aus Istanbul, Adidas-Boxerstiefeln aus New York, einem Feueranfacher aus Guatemala, dem Gurkenhobel ihrer Mutter, Safran aus Spanien, einem Zigarillo aus Kuba, Babouches aus Marokko.

Dies war mein erstes Buch von Dörrie, und es hat mir gut gefallen. Dörrie teilt hier Erinnerungen an Reisen und an andere Erlebnisse, und vor dem inneren Auge entstanden bei mir Bilder der jeweiligen Orte und Situationen. Dörrie hat mich mitgenommen an ferne und an nahe Orte, zeigt dabei die Bedeutung von Herkunft, von Kindheitserfahrungen, von Heimeligkeit und Abenteuer.

Jedes Kapitel startet mit dem Bild des jeweils beschriebenen Objekts, und zusammen mit dem goldenen Lesebändchen macht dies das Buch nicht nur zu einer angenehmen Leseerfahrung, sondern auch zu einem ästhetisch ansprechenden Büchlein.

Nebenbei lernt man spannende Dinge aus aller Welt, die man nicht schon x-fach gelesen oder gehört hat.

Doris Dörrie: Die Reisgöttin und andere Mitbringsel. Diogenes, 2024, 112 Seiten; 24 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!