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„Geneviève war als Polizistin das schwarze Schaf. Oder das weiße Schaf – das kam ganz auf die Sichtweise an.“
Oktober im Montmartre: Gerade findet die Fête des Vendanges statt, ein traditionelles Weinfest mit Musik, Weinproben und Führungen durch die Weinberge des Clos Montmartre.
Commissaire Geneviève Morel genießt die Zeit des Feierns, und auch ihre Familie ist aus der Côte d’Azur angereist, um gemeinsam zu essen, zu trinken und das Leben im Montmartre zu zelebrieren.
Genevièves Mamie Olivia Morel hat sich aktuell mit einem Kurator einer Picasso-Ausstellung eingelassen, und da die Morels seit Generationen zu den gerissensten und erfolgreichsten Kunstdieben gehören, ahnt Geneviève, dass hinter Mamies Interesse am Kurator etwas Düsteres steckt.
Bei einer Führung im Weinberg wird schließlich eine Frauenleiche in einem Bottich mit Maische gefunden. Die Frau hat weder einen Ausweis noch ein Handy bei sich, und auch die Touristenführerin kennt sie nicht, doch schließlich gelingt die Identifizierung der Leiche trotzdem: Es handelt sich um Anne Flamant, deren in der Champagne ansässige Familie eine fünfstellige Summe als Sponsoring für das Weinfest zur Verfügung gestellt hat, wofür Anne zur Weinkönigin gemacht werden sollte.
Geneviève ermittelt als Commissaire des 18. Arrondissements in dem Fall und verbringt hierfür einige Zeit in der Champagne.
Der dritte Band der Reihe startet etwas gemächlicher als die Vorgänger, ist zwar alles andere als langatmig, sondern weist gleich zu Beginn viel Lokalkolorit auf und nimmt den Leser sofort mit nach Paris, braucht aber etwas mehr Zeit, was den Kriminalfall angeht.
Die mysteriöse Tote vom Montmartre ist ein sehr unterhaltsamer und stimmungsvoller Kriminalroman, der nicht nur den Montmartre als wundervollen Handlungsort hat, sondern den Leser diesmal auch mit in die Champagne nimmt. Da ich Frankreich sehr liebe, die Champagne jedoch noch nicht selbst bereist habe, hatte ich hier viel Freude, über die Region zu lesen und mich in die Champagne zu tagträumen.
Auch der Kriminalfall, der letztendlich deutlich größer war, als anfangs erwartet, ist spannend und durchaus glaubwürdig, auch wenn er (natürlich) ganz schön dick aufgetragen ist.
René Laffite: Die mysteriöse Tote vom Montmartre. Commissaire Morel ermittelt. Gmeiner, 2025, 352 Seiten; 16 Euro.