„Die Bindungstheorie gilt heute als eine der am besten untersuchten entwicklungspsychologischen Theorien. Sie kann wesentliche Ursachen dafür aufzeigen, wie psychische Störungen entstehen können, z.B. Angst- und Panikstörungen, ebenso Depressionen, Borderline-Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychopathologische Entwicklungen.“ (Seite 7)
Bindung und psychische Störungen thematisiert u.a. frühe Stresserfahrungen und Oxytocin, chronischen Stress und Cortisol, Corona-Pandemie und Social Distancing, strukturelle Vernachlässigung und emotionalen Missbrauch, Frühgeburt und Pubertät.
Ich habe mich bisher fast ausschließlich im Rahmen meines Psychologiestudiums mit Bindung und Bindungstheorie beschäftigt, obwohl ich das Thema nicht nur extrem spannend, sondern auch besonders relevant und wichtig für meine Arbeit als klinische Psychologin finde. Deshalb hatte ich mich sehr auf das Buch gefreut und mir tiefe Einblicke in die Thematik erhofft.
Tiefe Einblicke gibt es durchaus, ich empfand die Texte im Buch oft sehr informativ, und die Autoren bieten neben Informationen über Bindung an sich auch Informationen über die verschiedenen Wellen der Verhaltenstherapie und andere Therapieschulen.
Das hat mir gut gefallen, und einige der Texte fand ich sehr gut, aber es gab auch welche, die ich sehr trocken geschrieben und weniger gelungen fand.
Letztendlich hat das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, weil ich gerne Fach- und Sachbücher lese, die neben der Wissensvermittlung auch unterhaltsam sind oder sich zumindest flüssig lesen lassen.
Karl Heinz Brisch: Bindung und psychische Störungen. Ursachen, Behandlung und Prävention. Klett-Cotta, 2021, 336 Seiten; 40 Euro.
Ein Gedanke zu „Bindung und psychische Störungen. Ursachen, Behandlung und Prävention von Karl Heinz Brisch“