„Astrofotografie macht süchtig, seien Sie gewarnt.“
Roland Störmer stellt in seinem Buch die verschiedenen Facetten der Astrofotografie vor und bietet dem Leser tiefe Einblicke ins Thema und ein breites Wissen über Mond-, Planeten- und Sonnenfotografie, Strichspuraufnahmen, Satelliten und ISS, Deep Sky-Aufnahmen sowie das Fotografieren von Phänomenen wie Gewitter, Regenbögen und Polarlichtern. Zudem stellt er im Detail das nötige Equipment sowie Methoden der Bildbearbeitung vor.
Außer ein paar Startrail-Aufnahmen und dem Fotografieren der partiellen Sonnenfinsternis im März 2015 habe ich bislang keine Erfahrungen mit Astrofotografie. Da ich mich aber sehr für Astronomie und Astrophysik interessiere und in Zukunft tiefer in die Astrofotografie einsteigen möchte, habe ich Störmers Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen und viele meiner Fragen beantwortet hat.
Anfangs empfand ich die Gliederung als etwas ungewöhnlich, da der Autor zuerst die Mondfotografie und dann erst die nötige Ausrüstung für die Astrofotografie vorstellt. Bald war jedoch klar, dass der Autor hier gut mitgedacht hat, denn er hangelt sich im Laufe seines Buches vom Einfachen zum Komplexen, so dass sich der Leser mit jedem Kapitel weiter „hocharbeiten“ kann. So ist der Start mit der Mondfotografie etwas, mit dem auch Einsteiger gut zurechtkommen und für das man kaum zusätzliche Ausrüstung braucht. Erst danach werden Filter, Teleskope, Adapter und Software vorgestellt, denn diese braucht man für die Fotografie der nachfolgenden Himmelskörper, die dann sowohl mehr Erfahrung und Wissen als Fotograf als auch ein beachtliches finanzielles Investment erfordert.
Als Einsteigerin ins Thema habe ich sehr genau gemerkt, wann meine Expertise nicht mehr ausreicht und dass ich die im Folgenden beschriebenen Dinge am besten irgendwann praktisch ausführe, wenn ich das entsprechende Equipment habe und den Anleitungen im Buch direkt folgen kann.
Insgesamt fand ich die Schilderungen von Störmer sehr gut verständlich. Er wiederholt einige Aspekte immer wieder, so dass auch Einsteiger gut zurechtkommen und immer wieder an wichtige Punkte erinnert werden. Der Autor bietet zudem viele hilfreiche und wertvolle Tipps und gibt konkrete Anleitungen zum Nachmachen.
Die großartigen Fotografien machen Lust darauf, sich sofort ein geeignetes Teleskop, mehrere Filter und Adapter zu kaufen und sich einen abgelegenen Ort mit klarem Sternenhimmel zu suchen. Störmer und seine Begeisterung für das Thema haben mich mitreißen können und mich noch neugieriger auf die Astrofotografie gemacht.
Astrofotografie ist ein sehr anspruchsvolles Buch, das sich meiner Meinung nach eher an Fortgeschrittene in Sachen Astrofotografie richtet. Doch auch für Astrofotografie-Laien bietet das Buch interessante Impulse, da es durch die wunderbaren Fotografien einerseits inspiriert und motiviert, sich durch Einstiegsthemen wie Mondfotografie andererseits schnell Erfolge verbuchen lassen, die Lust auf mehr machen.
Roland Störmer: Astrofotografie. mitp, 2016, 304 Seiten; 39,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Universum-Themas im März 2018.
Bei mir blieb es bisher auch bei Mond & ein paar unscharfen Planeten…
https://soerenheim.wordpress.com/2015/04/07/astrophotografie-teleskopie/
& zunehmend Abends zu viel Müdigkeit, um raus zu gehen…
Salut, das mit der Müdigkeit kenne ich. Durch meinen Umzug nach Berlin ist es nun noch schwieriger, denn nun müsste ich mich dazu motivieren, nachts mit dem Auto weit aus der Stadt rauszufahren. Schade eigentlich, aber vielleicht mache ich das ja doch mal wieder…
Liebe Grüße,
Romy
Ein paar Planeten sollten auch aus Berlin gut gehen, oder?
Solange man an einem Ort ist, wo nicht alles zugebaut ist, kann man die sicherlich sehen, aber ob das dann so tolle Fotos werden, wage ich zu bezweifeln. Ich hab mich letztens sogar gefreut, dass ich mal den Mond gesehen habe :-).