„das Rätsel des geheimnisvollen Staubs lösen“ (Klappentext)
Ans andere Ende der Welt ist der vierte Teil der Serie His Dark Materials. Lyra Listenreich (früher: Lyra Belacqua) ist nun erwachsen, die Geschehnisse aus dem dritten Band (Das Bernstein-Teleskop) liegen etwa 10 Jahre zurück.
Lyra und ihr Dæmon Pantalaimon sprechen kaum noch miteinander, gehen zeitweise sogar getrennte Wege, obwohl das für Menschen und ihren Dæmon normalerweise nicht nur ungewöhnlich, sondern sogar unmöglich ist.
Als Pantalaimon eines Nachts allein durch Oxford streift, beobachtet er einen grausamen Mord, und als er Lyra am nächsten Morgen davon erzählt, machen sich die beiden vorerst gemeinsam auf die Suche nach Spuren, Motiven und Tätern.
Obwohl es so aussah, als ob Lyra und Pantalaimon wieder zueinander finden könnten, kommt es schließlich zum Eklat: Pantalaimon verlässt Lyra, und Lyra macht sich allein auf den Weg ans andere Ende der Welt, u.a. um herauszufinden, was es mit dem geheimnisvollen Staub auf sich hat.
Ich habe den ersten Band der Reihe (Der Goldene Kompass) sowie die Vorgeschichte (Über den wilden Fluss) gelesen bzw. als Hörbuch gehört, Das Magische Messer und Das Bernstein-Teleskop kenne ich bislang noch nicht. Das hat beim Hören von Ans andere Ende der Welt aber nicht gestört, und auch wenn ich bisweilen das Gefühl hatte, dass mir ein paar Informationen fehlen, habe ich dem Hörbuch gut folgen können.
Ich fand die Stimmung im (Hör-) Buch von Anfang an wundervoll beschrieben, und da ich Oxford von einer eigenen Reise kenne, habe ich mich gleich vor Ort versetzt gefühlt, habe mich sofort ins Hörbuch und an den Handlungsort eindenken und einfühlen können.
Ich bin alles andere als eine Fantasy-Leserin, aber die kluge, atmosphärische, unterhaltsame, spannende Reihe His Dark Materials gefällt mir sehr gut, so dass ich gerne noch die anderen Bücher hören möchte. Rufus Beck trägt hierzu sicherlich auch ein ganzes Stück bei, denn ihm kann ich stundenlang zuhören, er weiß einfach, wie er den Hörer fesseln und begeistern kann.
Ich persönlich empfand das Hörbuch als etwas zu ausschweifend erzählt. Dies hat dazu geführt, dass ich manchmal einfach weggehört habe, obwohl ich zugeben muss, dass die Ausführlichkeit auch dafür sorgt, dass man ganz tief in Philip Pullmans Welt eintauchen kann.
Philip Pullman: Ans andere Ende der Welt. Gelesen von Rufus Beck. Übersetzung von Antoinette Gittinger. Silberfisch, 2020; 29 Euro.