„Es ist ein unglückliches und wirklich taktloses Merkmal der Hummeln, dass seltene Arten meistens einer der verbreiteten Arten sehr ähneln, fast wie in diesen Finde-den-Fehler-Spielen.“ (Seite 48)
Im Juni 2009 geht Dave Goulson mit der Schulklasse seines ältesten Sohnes Finn auf Insektenjagd, und in diesem Zusammenhang führt Goulson in sein Buch ein, erzählt von seiner eigenen Kindheit und dem schon immer starken Interesse an Biologie, Chemie und Physik.
In Die seltensten Bienen der Welt macht er sich auf die Suche nach verschiedenen Hummeln und durchstreift hierfür Großbritannien, Polen, Patagonien, die USA und Ecuador. Er „wollte herausfinden, warum einige unserer Hummelarten heute so selten, andere dagegen immer noch weit verbreitet sind“ (Seite 50).
Goulson ist fasziniert von Insekten, und mit dieser Faszination kann er den Leser problemlos anstecken, so dass man ihn auf seinen Streifzügen durch die Natur gerne begleitet und seinen (teils sehr detaillierten) Ausführungen gerne folgt.
Goulson beschreibt sehr genau, wie verschiedene Hummeln aussehen, wo sie leb(t)en, welche Ernährungsgewohnheiten sie haben, wie man sie sammelt und bestimmt, weshalb ihre Bestände dezimiert wurden und wie man sie wieder ansiedeln bzw. ihre Population erhöhen kann.
Ich habe hier viel gelernt und freue mich auf weitere Bücher des Autors. Die seltensten Bienen der Welt vermittelt zwar sehr spezielles Wissen, aber für jeden, der mehr über Hummeln erfahren möchte, ist das Buch eine wahre Fundgrube.
Dave Goulson: Die seltensten Bienen der Welt. Ein Reisebericht. Übersetzung von Elsbeth Ranke. Ullstein Taschenbuch, 2018, 304 Seiten; 12 Euro.
Dieser Post ist Teil des Insekten-Monatsthemas im Oktober 2020.