„Zusammengefasst hat ACT das Ziel, inneres Erleben und externe Ereignisse, die nicht veränderbar sind, zu akzeptieren, um sich auf die Wahl wichtiger Lebensrichtungen zu fokussieren und das eigene Handeln danach auszurichten.“ (Seite 27)
Claudia Dambacher und Mareike Samaan erklären in Akzeptanz- und Commitmenttherapie in der Gruppe initial die Grundlagen von ACT (Verfahren der Dritten Welle der Verhaltenstherapie, ACT-Störungsmodell, ACT-Behandlungsmodell, Stand der Forschung, Indikationsstellung), bevor sie ihr Behandlungsmanual vorstellen.
Das Behandlungsmanual stützt sich auf die sechs Komponenten des Hexaflex-Modells und besteht dementsprechend aus sechs Modulen:
- Gegenwärtigkeit/Achtsamkeit
- Flexibles Ich/Selbst als Kontext
- Abstand zu Gedanken/Defusion
- Annehmen von Gefühlen/Akzeptanz
- Was mir wichtig ist/Werte
- Ziele umsetzen/Engagiertes Handeln.
Innerhalb der einzelnen Module werden Schwerpunkte gesetzt, was die wichtigsten Inhalte des Moduls sind, Möglichkeiten der theoretischen Vermittlung sowie erlebnisorientierte Übungen vorgestellt, therapeutische Hausaufgaben vorgeschlagen, mögliche Schwierigkeiten diskutiert und Lösungen hierfür präsentiert. Zudem finden sich im Buch zahlreiche Arbeitsblätter bzw. Listen mit benötigten Materialien.
Ich wusste bis zur Lektüre von Akzeptanz- und Commitmenttherapie in der Gruppe eher wenig über ACT und war noch nicht recht überzeugt von diesem Verfahren der Dritten Welle der Verhaltenstherapie.
Durch das Buch von Dambacher und Samaan habe ich nun zum ersten Mal das Gefühl, ich weiß, worum es bei ACT tatsächlich geht, wie ich ACT im Gruppen- (aber auch im Einzel-) Setting nutzen kann und warum sich die Arbeit mit ACT für bestimmte Patienten/Klienten lohnen könnte. Dabei hat mir auch gefallen, wie erfrischend unesoterisch die beiden Autorinnen arbeiten, wie sie vor allem das Modul Achtsamkeit ohne spirituellen Einschlag vermitteln (was meines Erachtens nicht allen Autoren und Behandlern gelingt).
Bereits in den Grundlagen gelingt es Dambacher und Samaan, die wichtigsten Informationen ebenso knapp wie verständlich zusammenzufassen. Auch das Behandlungsmanual besticht durch klare Anweisungen/Erklärungen, Übersichtlichkeit, gute Lesbarkeit und Fundiertheit der Ausführungen. Gefallen hat mir hier vor allem, dass das Gelernte durch die klare Struktur der Gruppensitzungen, den hohen Praxisbezug, die vielen Beispiele, die Arbeitsblätter und die gut beschriebenen Übungen direkt umsetzbar und anwendbar ist. So bietet das Buch nicht nur konkrete Einsatzmöglichkeiten, sondern auch Inspiration für meine eigene therapeutische Arbeit.
Claudia Dambacher und Mareike Samaan: Akzeptanz- und Commitmenttherapie in der Gruppe. Beltz, 2020, 159 Seiten; 39,95 Euro.