Als Kind wollte ich Kernphysikerin werden. Das liegt zum Teil sicherlich auch an der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, die sich am 26. April 1986 in Reaktor-Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat zugetragen hat.
Als DDR-Kind habe ich hautnah erlebt, wie sehr die ostdeutsche und die sowjetische Regierung den Unfall bagatellisiert haben, während ich im Westfernsehen das wahre Ausmaß des Unfalls mitbekommen habe. Das Interesse für Tschernobyl und für Radioaktivität hat mich seither begleitet, und ich habe einiges über das Thema gelesen.
Dass es irgendwann ein Monatsthema über Radioaktivität geben wird, war mir spätestens nach dem Anschauen der großartigen Serie Chernobyl sowie nach der Lektüre von Swetlana Alexijewitschs hervorragenden Büchern klar, und nun ist es soweit, auch wenn das Thema in Corona-Zeiten möglicherweise noch düsterer und unheilvoller wirkt als sowieso schon.
Während ich diesen Post für mein Mai-Monatsthema schrieb, wüteten seit Tagen Waldbrände rund um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Die Brände in der Sperrzone setzten erhebliche Mengen Radionuklide frei, waren kaum unter Kontrolle zu bringen und bedrohten das Kernkraftwerk mit dem New Safe Confinement sowie die Lager radioaktiven Abfalls. Tschernobyl ist auch noch 34 Jahre nach dem GAU ein Thema.
Ich wünsche allen eine spannende Entdeckungsreise im Bereich der Radioaktivität. Bleibt alle gesund und munter!
Dieser Post ist Teil meines Radioaktivität-Monatsthemas im Mai 2020.