„Deutsche können echt nervig sein. Zum ersten Mal spürte ich Mitleid mit Österreichern.“
Die Journalistin Tonja Pölitz wird von ihrer Redaktion überraschend nach Wien geschickt.
In Ein Jahr in Wien erzählt sie von Sprachbarrieren und Mentalitätsunterschieden, von Ausländerfeindlichkeit und Islamophobie, von Freundeswirtschaft und Wohnungssuche, von Peter Alexander und Zentralfriedhof, von akademischen und Adelstiteln.
Ich war noch nie in Wien, kenne aber einige Wiener und mag den Wiener Schmäh sehr.
Anfangs hat mir Tonja Pölitz‘ Stil weniger gut gefallen, die Witze fand ich etwas zu bemüht, das Buch kaum lustig. Doch im weiteren Verlauf hat mir die Lektüre mehr Spaß gemacht und mich bisweilen auch zum Lachen gebracht.
Ich musste mich zudem erst einmal in das Buch einlesen, denn vieles wurde in Dialekt geschrieben, was mir zwar gefallen hat, was sich meiner Meinung nach aber deutlich schwieriger lesen lässt.
Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in die Mentalität der Wiener und in die Sprache. Immer wieder hat mir die Autorin Wissen vermitteln und spannende Infos bieten können. Leider hat sie mir zwar die Sprache und die Bewohner Wiens näher gebracht, die Stadt selbst aber nicht.
Tonja Pölitz: Ein Jahr in Wien. Reise in den Alltag. Herder, 2014, 192 Seiten; 12,99 Euro.
Dieser Post ist Teil meines Österreich-Monatsthemas im September 2019.