
„Das sind die Bilder, die heute die Welt bewegten. Japan wurde von einem schweren Erdbeben erschüttert.“ (Seite 58)
Am 11.03.2011 trifft ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 8,9 auf der Richterskala Japan. Das Erdbeben löst eine 10 Meter hohe Tsunamiwelle aus, die die Millionenstadt Sendai trifft und zahlreichen Menschen das Leben kostet.
Der Tsunami richtet auch Schäden im Atomkraftwerk Fukushima an, und während die Katastrophe von Fukushima und das Erdbeben Japan mit voller Wucht treffen, geht in Berlin das Leben weiter, obwohl die Katastrophe auch dort Menschen beeinträchtigt.
Ich interessiere mich schon sehr lange für das Thema Radioaktivität – vielleicht, weil ich die Katastrophe von Tschernobyl in meiner Kindheit sehr bewusst mitbekommen habe. Ich mag auch Graphic Novels sehr gern, sodass dieses Buch sehr viel Interesse bei mir geweckt hat, da beide Themen miteinander verbunden wurden.
Die Graphic Novel kommt manchmal mit sehr wenigen Worten aus und schaffte es trotzdem schnell, dass ich mich in die Situation einfühlen konnte. Mit Hilfe der Zeichnungen wurde ich sehr rasch nach Japan und auch nach Berlin versetzt, und die Geschehnisse rund um das Erdbeben und dessen Auswirkungen wurden sehr gut in Szene gesetzt.
Der Wechsel nach Berlin und zu vollkommen anderen Personen hat mich anfangs verwirrt und etwas ratlos gemacht, wohin die Geschichte nun treibt. Dies löst sich zwar auf, doch fand ich das für meinen Geschmack etwas zu uneindeutig und abrupt.
Die Zeichnungen selbst haben mir sehr gut gefallen. Mal zeichnet Lea Davies sehr klar konturiert und detailreich, zum Beispiel bei den Gesichtern, und manchmal sind die Grenzen sehr verschwommen und das Gezeichnete wirkt (alb-)traumhaft.
Die Story selbst hat mich nicht so begeistert wie erwartet und erhofft. Und kurz vorm Ende war ich eher etwas verwirrt, auch wenn mich der Epilog selbst berührt hat und mich auch ein wenig mit der Geschichte ausgesöhnt hat.
Bea Davies: Super-GAU. Carlsen Comics, 2025, 208 Seiten; 26 Euro.