„In den letzten Jahrzehnten wurde unser Wissen darüber, was es bedeutet, weiblich zu sein, völlig revolutioniert. Von diesem Umbruch handelt das vorliegende Buch.“ (Seite 13)
Lucy Cooke begibt sich in ihrem Buch „auf eine Abenteuerreise um die Welt, zu den Tieren und zu den Wissenschaftler:innen, die die überkommene patriarchale Sicht auf die Evolution mit neuen Erkenntnissen überschreiben und die weibliche Seite der Arten neu definieren“ (Seite 26).
Sie erzählt unter anderem von sozialem und biologischem Geschlecht, Maulwurf und Tüpfelhyäne, Geschlechtsdifferenzierung und Gynander, Beifußhuhn und Seidenlaubenvogel, Monogamie und Promiskuität, Spinnen und Kannibalismus, Enten und Vergewaltigung, Mutterinstinkt und Oxytocin, Nacktmull und Eusozialität, Lemuren und Dominanz, Bonobos und Bisexualität, Schwertwalen und Menopause.
Ich habe vor fünf Jahren das wunderbare Buch Die erstaunliche Wahrheit über Tiere der Autorin gelesen und mich nun sehr auf Bitch gefreut. Im Vergleich hat mir der Erstling allerdings etwas besser gefallen als Bitch.
Das Buch liest sich insgesamt sehr flüssig und ist unterhaltsam. Cooke vermittelt sehr viele Informationen, und sie tut dies auf sehr amüsante Weise und mit viel Humor. Dadurch macht die Lektüre viel Spaß und ist zudem sehr lehrreich. Teilweise fand ich ihre Schilderungen allerdings als etwas zu ausschweifend, und für meinen Geschmack hätte das Buch etwas gekürzt und gestrafft werden können. Nichtsdestotrotz kann man hier viel über Tiere, das Weibliche, Sexualität und Evolution lernen.
„Nichts ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Evolution.“ (Seite 52, Zitat von Theodosius Dobzhansky)
Lucy Cooke: Bitch – Ein revolutionärer Blick auf Sex, Evolution und die Macht des Weiblichen im Tierreich. Übersetzung von Susanne Warmuth und Jorunn Wissmann. Malik, 2023, 432 Seiten; 22 Euro.