„Hamburg muss man nicht erklären. Hamburg ist.“ (Seite 28)
Stefan Beuse erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Hamburg von Containerkränen und Elbtunnel, Großem Brand von 1842 und Choleraepidemie von 1892, Erstem und Zweitem Weltkrieg, Aalsuppe und Fernsehköchen, Alsterwasser und Grog, Hauptbahnhof und Dammtor, Millionärsdichte und Café Lüküs, Elbphilharmonie und Speicherstadt, Reeperbahn und Herbertstraße, Fischmarkt und Hafenrundfahrt, Lehmitz und Serienmördern, Süllberg und Blankenese, Schanzenviertel und Rote Flora, Hans Albers und Klaus Störtebeker, Medien und Fußball.
Ich kenne Hamburg ein kleines bisschen vom eigenen Reisen und habe Freunde in der Stadt. Allerdings bin ich mit der Hansestadt nie so richtig warm geworden, aber die Gebrauchsanweisung hat mir sehr gut gefallen.
Beuses Buch ist stimmungsvoll und sehr informativ. Man merkt beim Lesen von Anfang an und bis zur letzten Seite, dass der Autor mit Herzblut bei der Sache ist, und Beuse schafft es, den Leser mit seiner Begeisterung anzustecken, zu begeistern und neugierig auf Hamburg zu machen.
Beuse erzählt viele Anekdoten, berichtet aber auch von Fakten über Hamburg, und diese Mischung fand ich sehr gelungen, ist unterhaltsam und lehrreich.
Im Gegensatz zu Hamburg selbst bin ich mit der Gebrauchsanweisung schnell warm geworden, und das Buch hat mir Lust auf eine Hamburg-Reise gemacht.
Geärgert hat mich die falsche Verwendung des Begriffs „schizophren“ auf Seite 26, und ich würde mir wünschen, dass es langsam in den Köpfen ankommt, dass das Wort in diesem Kontext erstens keinen Sinn ergibt und zweitens Stigmatisierung verstärkt.
Stefan Beuse: Gebrauchsanweisung für Hamburg. Piper Verlag, 2021, 224 Seiten; 15 Euro.