Wut. Emotionsarbeit in der Psychotherapie von Gitta Jacob

„[…] Psychotherapeutinnen gehen in der Regel völlig selbstverständlich davon aus, dass es das Bestreben jedes Menschen ist, sich selbst besser zu verstehen, einen besseren Zugang zu den eigenen Bedürfnissen zu bekommen und diese Bedürfnisse angemessener auszudrücken, um sie letztlich auch besser erfüllt zu bekommen. Dazu gehört im psychotherapeutischen Verständnis, sich Klarheit über eigene, auch etwas verborgenere Gefühle zu verschaffen und die Lücken in der eigenen Bedürfniserfüllung klarer zu sehen.“ (Seite 41)

Gitta Jacob berichtet in ihrem Buch initial von Grundlagen in Zusammenhang mit Wut: Wut als Basisemotion, Wut bei verschiedenen psychischen Störungen, Ursachen und Psychodynamik von pathologischer Wut.

Danach geht Jacob näher auf den Umgang mit Wut in der Psychotherapie ein, z.B. wie man Widerstand einordnet, wie man Abstand zum Wutausdruck herstellt, wie man Gefühle „hinter der Wut“ bearbeitet und reduziert.

Weitere Themen umfassen soziale Kompetenz, Emotionsregulation, Verstärkerbilanz, Selbsterfahrung und extreme Situationen.

Ich beschäftige mich beruflich gerade besonders viel mit Emotionen, und diese neue Reihe von Beltz passt dazu perfekt. Ich fand das Konzept, sich einer Emotion schulen- und störungsübergreifend zu widmen, vom ersten Moment an spannend, und nach der Lektüre kann ich sagen, dass das Konzept in meinen Augen sehr gut und spannend umgesetzt wurde, echten Mehrwert zu anderen Büchern hat, mir viel Wissen vermittelt hat und mich zudem extrem neugierig auf die nächsten Bände aus der Reihe Emotionsarbeit in der Psychotherapie gemacht hat.

Ich konnte hier auf bereits vorhandenem Wissen aufbauen, habe aber auch viele neue Impulse erhalten und Inhalte vermittelt bekommen, die ein tieferes Verständnis der Thematik ermöglichen. Besonders gut haben mir die Ausführungen zu Stuhldialogen gefallen.

Gitta Jacob: Wut. Emotionsarbeit in der Psychotherapie. Beltz, 2022, 128 Seiten; 35 Euro.

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