„Let‘s embrace our fuck-ups. Denn es sind genau diese Momente, die uns wachsen lassen.“ (Seite 9)

Nick Martin bereist seit vielen Jahren die Welt, und nach seinem erfolgreichen Buch Die geilste Lücke im Lebenslauf widmet er sich in Die dunkle Seite denjenigen Geschichten, die nicht so gut gewesen sind.

Er erzählt u.a. von Verbrennungen und anderen medizinischen Notfällen, ekligem Essen und schwierigen Zimmergenossen, Korruption und Prostitution, Quallen und Bettwanzen, Drogen und Sex.

Ich habe Die geilste Lücke im Lebenslauf nicht gelesen, und nach der Lektüre kann ich sagen, dass das auch nicht wichtig fürs Einlesen und Einfinden ist.

Ich finde Geschichten über Weltreisen spannend, aber habe schon einige gelesen, so dass mich die Abgründe der Reisen insgesamt mehr interessiert haben als eine weitere Reisegeschichte, in der alles schön und aufregend ist. Auch bin ich generell oft mehr an den düsteren Facetten des Lebens interessiert, da uns letztendlich Krisen im Leben weiterbringen, uns neue Wege beschreiten lassen, uns (wie auch der Autor schreibt) wachsen lassen.

Das Konzept des Buches hat mir also zugesagt, aber so richtig warm geworden bin ich nicht mit Martin. Was er erlebt hat und worüber er schreibt ist durchaus fesselnd, aber emotional hat es mich nicht mitgerissen, sondern oft eher kalt gelassen.

Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen und kann es v.a. für Globetrotter empfehlen, die vor der großen Reise nochmal flott einen Realitycheck machen möchten.

Nick Martin: Die geilste Lücke im Lebenslauf – Die dunkle Seite. Was nicht so geil war in 10 Jahren Weltreisen. Conbook, 2021, 288 Seiten; 19,95 Euro.