Der Araber von morgen, Band 3. Eine Kindheit im Nahen Osten (1985 – 1987) von Riad Sattouf

„[…] es gibt nichts Wichtigeres als die Familie.“ (Seite 140)

Im Jahre 1985 ist Riad Sattouf 7 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder im syrischen Ter Maela. Seine Mutter fühlt sich auf dem Land immer weniger wohl, ist es leid, dass permanent der Strom ausfällt und dass sie so viele Dinge entbehren muss, die sie aus Frankreich kennt. Sie möchte zurück nach Frankreich oder wünscht sich wenigstens einen Umzug nach Damaskus. Doch Riads Vater setzt viel Hoffnung in seine Obsternte und beschwichtigt seine Frau immer wieder, in Ter Maela auszuharren.

Zusätzlich übt Riads Großmutter mehr und mehr Druck auf ihren Sohn aus, weil dieser in ihren Augen kein überzeugter Muslim ist.

Die Reihe um die Kindheit des Autors ist wirklich wunderbar und bietet tiefe Einblicke in das Leben in verschiedenen Ländern und Kulturen: Libyen, Frankreich und Syrien.

Der Comic ist toll gezeichnet und eine gelungene Mischung aus persönlichen Anekdoten und der Erwähnung historischer Gegebenheiten bzw. politischer Hintergründe. Dieser Mix ist auch im dritten Band spannend und informativ, unterhält perfekt und macht Geschichte erlebbar.

Durch einen Ausflug in den Libanon erfährt der Leser auch mehr über den Bürgerkrieg im Land. Auch die Geschichte Syriens nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches wird thematisiert, so dass der Comic viel Wissen vermittelt.

Riad Sattouf: Der Araber von morgen, Band 3. Eine Kindheit im Nahen Osten (1985 – 1987). Aus dem Französischen von Andreas Platthaus. Knaus, 2017, 152 Seiten; 19,99 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!