„Die Jugenderinnerungen von Riad Sattouf klingen wie Märchenstoff, sind aber weltpolitisch hochaktuell.“ (Klappentext)
Band 2 der Reihe Der Araber von morgen ist in den Jahren 1984 und 1985 angesiedelt und spielt größtenteils in Syrien.
Riad Sattouf ist sechs Jahre alt, lebt nach der Rückkehr der Familie nach Syrien im Dorf Ter Maela bei Homs und besucht die Grundschule. Sattouf erzählt von Indoktrination, körperlicher Züchtigung in der Schule, Religion, Antisemitismus, Arabisch und Französisch.
Der Comic ist wundervoll und eindrücklich gezeichnet, der Plot ist spannend, und die Charakterisierung der Figuren überzeugt. Zu den Figuren, die mir im ersten Band allesamt unsympathisch waren, habe ich mit dem zweiten Band deutlich mehr Zugang gefunden, und ihre Entwicklung zu beobachten war nicht nur spannend, sondern auch lehrreich.
Der zweite Band bietet packende Einblicke in die syrische Diktatur und das Leben im Land. Nebenbei hat der Comic mein sehr eingerostetes Arabisch, vor allem was das Lesen und Schreiben angeht, aufgefrischt. Ich freue mich schon auf die nächsten Bände der Reihe.
Riad Sattouf: Der Araber von morgen, Band 2. Eine Kindheit im Nahen Osten (1984 – 1985). Aus dem Französischen von Andreas Platthaus. Albrecht Knaus Verlag, 2016, 160 Seiten; 22 Euro.