„Ich trage eine Fuchsbrille. Eine Brille, die mich eine verborgene Welt sehen lässt, die ich ohne nicht bemerkt habe. Wenn ich mich durch die Stadt bewege, sehe ich sie. Überall.“ (Seite 11)
Die Biologin Sophia Kimmig ist fasziniert von Füchsen und erzählt in ihrem (wunderbaren!) Buch von Fachterminologie und Medienwirksamkeit, Verbreitung und Flexibilität von Füchsen, Paarungszeit und Monogamie, Tollwut und Jagd, siedlungsnutzenden und siedlungsabhängigen Arten, Mythen und Fabeln, Neozoen und Landflucht, Schnüren und Stadtfüchsen, Feldforschung und Fuchsfallen.
Zwischen den einzelnen Kapiteln findet man zudem „Fox Fun Facts“, bei denen auf jeweils einer Seite einige amüsante Informationen über Füchse gesammelt wurden.
Das Buch von Kimmig hat mir von Anfang an ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Kimmig ist eine sympathische Zeitgenossin und schafft es, ihre Inhalte ebenso verständlich wie unterhaltsam zusammenzufassen, den Leser so zum Staunen zu bringen und mit ihrer eigenen Leidenschaft und Faszination für Füchse anzustecken.
Kimmig kann aber nicht nur forschen und darüber erzählen, sondern sie kann auch zeichnen, wie man an einigen Beispielen im Buch sehen kann.
Die Autorin gibt an, dass sie ihr Buch nicht als klassisches Sachbuch versteht, sondern als persönlichen Reisebericht, und ich finde, das ist ihr überzeugend und perfekt gelungen.
Der Epilog hat mich (nach vielen schönen Stunden mit Geschichten über Füchse und ihre Arbeit als Biologin) eiskalt erwischt. Diese Passage macht das Buch noch wunderbarer. Meine eindringliche Empfehlung: den Epilog bitte trotz meines Cliffhangers erst nach der Lektüre des Buches lesen und nicht aus Neugier vorziehen.
Sophia Kimmig: Von Füchsen und Menschen. Auf den Spuren unserer schlauen Nachbarn – als Wildbiologin unterwegs in der Großstadt. Malik, 2021, 256 Seiten; 18 Euro.
Dieser Post ist Teil des Füchse-Monatsthemas im Oktober 2021.