Alexander Rösler und Philipp Sterzer erzählen in 29 Fenster zum Gehirn von Wahrnehmung und Bewusstsein, Bewegen und Fühlen, Emotionen, Sprache, Gedächtnis und Intelligenz, Schlaf und Traum, Entscheidungen und freiem Willen.
Das Buch ist kindgerecht geschrieben, richtet sich aber eher an ältere Kinder bzw. Jugendliche, da z.B. auch Themen wie Dating, Partys und Sex Erwähnung finden. Laut Verlag eignet sich 29 Fenster zum Gehirn für 12- bis 15-Jährige, und diese Empfehlung finde ich angemessen.
Den beiden Autoren gelingt es, komplexe Sachverhalte auf einfache und verständliche Weise zu erklären und den Leser dabei unterhaltsam an Themen wie Psychologie, Psychiatrie, Neurologie, Neuroanatomie, Physiologie und bildgebende Methoden heranzuführen.
Da ich selbst in der Hirnforschung tätig bin und Psychologie studiert habe, waren mir die angerissenen Bereiche der Hirnforschung allesamt geläufig, aber dennoch habe ich bei der Lektüre Neues gelernt bzw. Wissen aufgefrischt. Aus diesem Grunde finde ich das Buch auch für Erwachsene geeignet, die sich einen eher sanften Einstieg ins Thema Hirnforschung wünschen und Grundlagenwissen erlangen möchten, auf das man später aufbauen kann.
Gefallen hat mir zudem, dass man im ganzen Buch Experimente findet, die das Gelesene veranschaulichen, noch verständlicher machen und einen Alltagsbezug herstellen, sowie die Aufgaben aus verschiedenen Intelligenztests bzw. neuropsychologischen Verfahren, die einen gelungenen Einblick in die Untersuchung bestimmter Phänomene und Domänen bieten.
Alexander Rösler und Philipp Sterzer: 29 Fenster zum Gehirn. Genial einfach erklärt, was in unserem Kopf passiert. Arena Verlag, 2018, 219 Seiten; 9,99 Euro.
Hey! Oh, das klingt ja interessant, ich finde das Thema rund ums Gehirn/ Bewusstsein und Unterbrwusstsein megaspannend! Auch, dass du in der Hirnforschung tätig bist – bezieht sich das dann bei dir auf einen bestimmten Bereich bzw. ein spezielles Gebiet? Ich habe mich bisher da vor allem mit dem Thema Trauma belesen… Aber als Logopädin auch viel im Neurologiebereich erfahren! Liebe Grüße, Kathrin
Liebe Kathrin,
ich habe viele Jahre in der Schizophrenie-Forschung gearbeitet, das ist meine ganz große Leidenschaft. Nun mache ich Studien zu Depression und zu Zwang. Ich hab früher aber auch zu ganz vielen anderen psychiatrischen Störungen geforscht, z.B. Borderline PS, Alzheimer, Autismus-Spektrum-Störung.
Was hast du denn zu Trauma gelesen?
Liebe Grüße,
Romy
Hey! Ich habe von Peter Levine einiges gelesen, zb „Trauma und Gedächtnis“ und ansonsten diverse Bücher über Bewusstsein/Unterbewusstsein. Was forschst du da genau im Bereich Zwang? Find ich sehr spannend, da ich leider mit diesem Handicap lebe…:( liebe Grüße
Es geht in der Studie um kognitives Training und damit verbundene Hirnveränderungen bei Zwangserkrankungen. Liebe Grüße!