„Es ist die Bandbreite Indiens, die uns staunend und manchmal überwältigt sein lässt.“ (Seite 8)
Andrea Glaubacker erzählt in ihrem Buch von Armut und Reichtum, Kastenwesen und Dalits, Kalbelia und Matriarchat, Kinderarbeit und Überwachungsstaat, Sikhs und Muslimen, Bargeld und Korruption, Hinduismus und Buddhismus, Tod und Diclofenac, Lingam und Yoni, Ganges und Kühen, Yoga und Sadhus, Ehe und Verhütung, Witwenverbrennung und Mitgift, Homosexualität und Hijras, Bollywood und Genderklischees, Chili und Cannabis, Höflichkeit und Zeitmanagement, Musik und Pressefreiheit, Tattoos und Mehndis, Luftverschmutzung und ökologischer Wende.
Ich interessiere mich seit meiner Kindheit für Indien, habe schon sehr viel über das Land gelesen, finde Indien sehr faszinierend, war aber noch nie dort (und habe das auch nicht vor, obwohl ich so begeistert von Indiens Literatur, Kultur, Religion etc. bin).
Dieses Buch bietet spannende Informationen, die ich nicht schon x-fach woanders gelesen habe, ermöglicht also einen echten Wissenszuwachs und besondere Einblicke ins Land.
Sonderlich unverschämt (wie der Untertitel impliziert) fand ich Glaubackers Fragen nicht, aber die Antworten fand ich gelungen, lebendig und lehrreich. Zudem bieten sie gute Impulse zum Nachdenken und zur weiteren Beschäftigung mit Indien.
Andrea Glaubacker: Weird India. 55 (auch) unverschämte Fragen an das Land der Extreme. Bruckmann, 2024, 192 Seiten; 14,99 Euro.