Wenn ich als Kind aus meinem Kinderzimmerfenster geschaut habe, habe ich den Tod gesehen: Am gegenüberliegenden Haus gab es ein Wandrelief mit dem Sensenmann, der eine Sanduhr in der Hand hält.
Vielleicht hat mich das mehr geprägt als damals gedacht, denn seit ich denken kann, bin ich vom Tod fasziniert und habe Angst vor dem Tod.
Mein Monatsthema im November 2020 ist also sowohl ein Anliegen, das mir wichtig ist, als auch die Konfrontation mit einem Thema, dem ich manchmal lieber aus dem Weg gehe.
Ich habe mich in meinem Leben schon sehr viel mit dem Tod beschäftigt: von einer jugendlichen Faszination in meiner Gothic-Zeit über die Begleitung von Todkranken und Sterbenden in meiner Krankenpflegezeit in der Neurochirurgie bis zum Tod meiner Schwester vor vier Jahren und dem Suizid eines mir früher sehr wichtigen Menschen vor zwei Jahren. Trotzdem habe ich die letzten Jahre bestimmte Themen in Zusammenhang mit dem Tod vermieden, z.B. was Krebserkrankungen, Palliativmedizin etc. angeht.
Diesen Monat möchte ich dem Tod eine literarische Bühne bieten, wobei ich unterschiedliche Facetten von Vergänglichkeit und dem Thema Tod vorstellen möchte. Ich hoffe, ihr begleitet mich trotz des möglicherweise unangenehmen und konfrontativen Themas.
Dieser Post ist Teil des Vergänglichkeit-Monatsthemas im November 2020.