„Wir möchten in diesem Buch auf diejenigen Situationen eingehen, die den Umgang mit bipolaren Patienten für professionelle Helferinnen und Helfer zu einer ganz besonderen Herausforderung machen. Wir hoffen, dass es uns mit diesem Buch gelingt, diejenigen Befürchtungen oder Vorbehalte abzubauen, die psychiatrisch Tätige auch heute noch oft zu haben scheinen, wenn es um die Behandlung von und den Umgang mit bipolaren Patienten geht.“ (Seite 8)
Larissa Wolkenstein und Martin Hautzinger fassen in ihrem Basiswissen-Titel die wichtigsten Informationen zu bipolaren Störungen zusammen, berichten unter anderem von diagnostischen Kriterien der depressiven, manischen und hypomanen Episoden, Krankheitsverlauf, Bipolar-I- und Bipolar-II-Störung, Zyklothymie, Vulnerabilitäts-Stress-Modell, Umgang mit manischen Patienten, Suizidalität, Sorgen und Ängsten von Angehörigen sowie sozialen Folgen einer bipolaren Störung wie Stigmatisierung und Entscheidungen bezüglich Schwangerschaft und Kinderwunsch.
Umgang mit bipolaren Patienten ist – genau wie die anderen Basiswissen-Titel aus dem Psychiatrie Verlag – knapp gehalten, übersichtlich, leicht verständlich und bietet so wichtige Informationen, mit deren Hilfe man sowohl Neues lernen als auch gut auf vorhandenem Wissen aufbauen kann.
Das Buch ist sehr praxisnah, und die Autoren stellen viele Fallbeispiele vor, die sehr detailliert wiedergegeben werden und so relevante Einblicke in bipolare Störungen bieten. Diese Fallbeispiele fand ich vor allem aus diagnostischer Sicht sehr spannend und hilfreich, denn ich selbst habe trotz klinischer Tätigkeit nur wenig praktische Erfahrungen mit bipolaren Störungen, so dass ich durch die Lektüre einiges dazugelernt habe.
Meiner Meinung nach ist das Buch nicht nur für Professionelle geeignet, sondern auch und vor allem für Betroffene und Angehörige, wobei ich besonders das Kapitel über Stigmatisierung empfehle.
Larissa Wolkenstein und Martin Hautzinger: Basiswissen. Umgang mit bipolaren Patienten. Psychiatrie Verlag, 2014, 141 Seiten; 18 Euro.