„Er fühlte sich in diesem Moment so allein wie ein Staubkorn im Weltall.“
Der Rechtsmediziner Leon Ritter und seine Partnerin Isabelle Morell genießen den Sommer in Le Lavandou, doch dann ist es schlagartig vorbei mit der Beschaulichkeit:
Eine Frau ist völlig außer sich, weil ihre beiden Kinder, die vierjährige Louisa und der siebenjährige Lucas, die sie nur kurz im Auto alleingelassen hatte, um im Supermarkt eine Kleinigkeit zu kaufen, verschwunden sind.
Anfangs geht man davon aus, dass die Kinder das Auto verlassen und sich womöglich verlaufen haben, doch bald kommt eine Lösegeldforderung über 2 Millionen Euro, und die Polizei hat alle Hände voll zu tun, um die Kinder zu finden und die Entführer zu identifizieren.
Ich liebe die Provence und kenne die Gegend, in der der Kriminalroman angesiedelt ist, ein wenig. Beim Lesen habe ich mich an schöne Momente in Südfrankreich erinnert, war für ein paar Stunden mit meinen Gedanken in dieser wundervollen Region.
Trügerisches Lavandou war mein erstes Buch von Remy Eyssen. Ich kenne die Vorgeschichte somit nicht, habe mich aber trotzdem blitzschnell in die Geschichte eingelesen, eingedacht und eingefühlt, hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir eine Information aus den Vorgängerbänden fehlt.
Das Buch ist stimmungsvoll, flüssig lesbar und unterhaltsam. Den Kriminalfall fand ich spannend und die Lektüre pure Entspannung.
Der Roman nimmt kurz vor der Hälfte extrem an Fahrt auf, und die Seiten lesen sich nur so weg, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Der Showdown war für meinen Geschmack allerdings viel zu dick aufgetragen, ziemlich unglaubwürdig und konstruiert.
Remy Eyssen: Trügerisches Lavandou. Ein Provence-Krimi. Ullstein, 2023, 528 Seiten; 14,99 Euro.
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