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Aufsuchende psychiatrische Arbeit von Klaus Obert, Karin Pogadl-Bakan und Gabriele Rein

„Am Ende eines mehr oder weniger langen Prozesses liegt für den jeweiligen Menschen ein enormer Hilfebedarf vor, ohne in der Lage zu sein, sich angemessene Hilfe und Unterstützung zu holen, und zwar auch dann nicht, wenn die Umgebung dies empathisch einfühlend oder mit Druck einfordert. Zurück bleiben psychisch kranke Menschen in prekärsten Lebenslagen und mit völlig unangemessener Lebensführung. Weitgehend isoliert, sind sie massiv überlastet, vom Hilfesystem alleingelassen, und so entfernen sie sich sukzessive von Angehörigen, Freunden, Nachbarn oder Bekannten.“ (Seite 9f)

Seit ich zum ersten Mal von dem Konzept der aufsuchenden psychiatrischen Arbeit gehört habe, bin ich begeistert von diesem Ansatz, der es auch denjenigen Menschen ermöglicht, psychiatrische Hilfe zu erhalten, die sonst durchs Versorgungsnetz fallen würden. Gleichzeitig habe ich mich oft gefragt, wie es für mich wäre, als professionelle Helferin zu anderen Menschen nach Hause zu gehen – in ihr eigenes Reich, wo Dinge möglicherweise anders laufen, als ich das bevorzugen würde.

Aufsuchende psychiatrische Arbeit von Klaus Obert, Karin Pogadl-Bakan und Gabriele Rein spricht all diese Aspekte und noch viele weitere Facetten dieser besonderen Art von psychiatrischer Tätigkeit an, so dass ich das Buch nicht nur als eine Quelle der Information, sondern auch als Inspiration empfunden habe.

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