„Wenn dich jemand um sechs Uhr morgens aus dem Bett klingelt, kann das nichts Gutes heißen.“ (Seite 15)
In aller Frühe wird Commissario Casabona aus dem Bett geklingelt. Er befürchtet das Überbringen einer schlechten Nachricht, aber tatsächlich stehen seine Kollegen vor der Tür, die seine Wohnung durchsuchen möchten.
Marco Romoli, der Onkologe seiner Frau, in den sie sich schließlich verliebt hat, wurde tot im Wald in Mugello gefunden – erschossen, und Casabona steht unter Mordverdacht.
Doch Casabona gelingt die Flucht, und er versucht, seine Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu finden.
Vor zehn Jahren haben wir einen Roadtrip durch die Toskana unternommen, weshalb ich mich sehr auf den Kriminalroman gefreut habe, der versprach, stimmungsvoll zu sein und mich virtuell in die Toskana zu entführen.
Und Schatten der Vergangenheit ist tatsächlich ein atmosphärischer Krimi, der einen nach Italien versetzt und zudem Einblicke in die italienische Justiz, die Polizeiarbeit und die Camorra bietet. Von der Toskana bekommt man allerdings wenig mit, was mich letztendlich aber nicht gestört hat, auch wenn die Toskana meine Hauptmotivation dafür war, überhaupt zu dem Buch zu greifen.
Die Figuren im Buch fand ich spannend und überzeugend charakterisiert, die Handlungsorte wurden lebendig geschildert, der Plot hat mich gefesselt – aber 100%ig hat mich das Buch trotzdem nicht gepackt, obwohl ich mich durchaus gut unterhalten gefühlt habe.
Antonio Fusco: Schatten der Vergangenheit. Ein Fall für Commissario Casabona. Aus dem Italienischen von Ingrid Ickler. Tropen Verlag, 2022, 240 Seiten; 17 Euro.