„Jeder glaubt, DIE Scham und DAS Schuldgefühl ganz genau zu kennen. Beide Emotionen erleben Menschen jedoch sehr unterschiedlich. Ihnen gemeinsam ist, dass Menschen Angst vor der unangenehmen emotionalen Qualität von Scham und Schuld haben.“ (Seite 10)
Maren Lammers und Isgard Ohls erklären in ihrem Selbsthilfebuch, wodurch sich Scham und Schuld unterscheiden, wie wir diesbezüglich sozial geprägt werden, wie wir Scham und Schuld erleben, wie sich die beiden Emotionen entwickeln, wie man das eigene Scham- und Schulderleben verstehen lernen kann, welche Rolle primäre und sekundäre Emotionen spielen, welche Kompensationsmechanismen es gibt, wie man aktuelles Erleben von vergangenen Verletzungen trennen und wie man Emotionen und Bedürfnisse kommunizieren kann.
Im psychiatrischen Kontext treffe ich sehr oft auf die beiden Gefühle Schuld und Scham, weshalb ich gerne mehr darüber lesen und mehr Interventionen kennenlernen wollte.
Wie immer bei den BALANCE-Ratgebern/Selbsthilfebüchern ist auch Mit Schuld, Scham und Methode sehr verständlich geschrieben und sehr praxisnah. Es gibt im Buch viele Übungen, die detailliert angeleitet werden, sowie hilfreiche Arbeitsblätter, die bei der Auseinandersetzung mit Schuld und Scham helfen.
Durch die Praxisnähe und die klare Struktur lässt sich das Buch flüssig lesen, und man ist als Leser sofort startklar, kann mit der Arbeit an Scham- und Schulderleben direkt mit den ersten Seiten beginnen.
Ich empfehle meinen Patienten gerne Bücher über bestimmte Themen oder spezifische Störungen, und Mit Schuld, Scham und Methode ist eines dieser Bücher, das ich ihnen gerne ans Herz legen werde, wenn sie sich näher mit Schuld und Scham beschäftigen möchten.
Maren Lammers und Isgard Ohls: Mit Schuld, Scham und Methode. Ein Selbsthilfebuch. BALANCE Buch und Medien, 2017, 216 Seiten; 18 Euro.