„Geschichtsloses Handeln wäre blind gegenüber den historischen Erfahrungen, und die aktive Aneignung der Geschichte schärft das Bewusstsein für die professionelle Verantwortung.“ (Seite 9)
Burkhart Brückner erzählt in seinem Buch von der Geschichte der Psychiatrie vom Altertum über das Mittelalter, die Renaissance, den Absolutismus und die Aufklärung bis zum 19. und 20. Jahrhundert.
Das Buch enthält zudem 36 Abbildungen in s/w, die das Geschriebene unterstreichen und veranschaulichen, am Ende jedes Kapitels weiterführende Literaturempfehlungen sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis am Ende des Buches.
Ich habe mich schon ein wenig mit verschiedenen Aspekten der Geschichte der Psychiatrie befasst, v.a. Psychiatrie während des Nationalsozialismus und in der DDR. In Kurze Geschichte der Psychiatrie bekommt der Leser umfangreiche Informationen zu verschiedensten Epochen der deutschen/europäischen Geschichte, wobei der Autor auch immer wieder einen Blick über den Tellerrand, z.B. nach Japan, ermöglicht.
Ich empfand das Buch als sehr informativ, und die Einbettung der Psychiatriegeschichte in die Weltgeschichte, die Medizingeschichte und in philosophische Betrachtungen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Allerdings fand ich den Schreibstil ein wenig trocken und hätte mir hier ein etwas aufgelockerteres, unterhaltsameres Buch gewünscht, obgleich ich inhaltlich rundum zufrieden war.
Schön fand ich die weiterführenden Literaturempfehlungen am Ende der jeweiligen Kapitel, die es dem Leser leicht machen, sich tiefer mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen.
Burkhart Brückner: Kurze Geschichte der Psychiatrie. UTB, 2023, 192 Seiten; 30 Euro.