Ich musste raus. Wege aus der DDR von Constantin Hoffmann (Hörbuch)

„Von 1961 bis 1989 galt die innerdeutsche Grenze als die am schärfsten bewachte Grenze überhaupt. Für die meisten Menschen in der DDR war sie unüberwindbar. Trotzdem setzten viele alles daran, das Land zu verlassen.“ (Klappentext)

Ich bin in der DDR aufgewachsen und war beim Fall der Mauer dreizehn Jahre alt. Ich bin also (wie ich finde) eine der Glücklichen, die sich noch an das Leben in der Diktatur, an die Propaganda und die Pionierorganisationen, aber auch an die schönen Momente des Lebens in der DDR erinnern kann.

Ich musste raus erzählt fünf Fluchtgeschichten, die allesamt detailliert wiedergegeben und packend erzählt wurden. Der Hörer erfährt z.B. von Manfred, der die DDR in einem Kofferraum verlassen hat, von Michael, der mit seiner Freundin über Ungarn und Österreich geflohen ist, und von Uta, die erst nach einem Gefängnisaufenthalt in die BRD ausreisen durfte.

Die fünf Fluchtgeschichten zeigen verschiedene Facetten des Lebens in der DDR sowie verschiedene Fluchtgründe und Möglichkeiten, das Land zu verlassen. Dabei waren mir viele der erwähnten Informationen bereits geläufig, aber ich habe nichtsdestotrotz auch dazugelernt.

Die einzelnen Fluchtgeschichten unterscheiden sich recht stark voneinander, zeigen aber allesamt de Verzweiflung der Flüchtenden, den eisernen Willen, das Land verlassen zu wollen, sowie die große Hoffnung auf ein besseres Leben in Freiheit.

Die Musikbegleitung von Stefan Weinzierl und der hervorragende Sprecher Ludwig Blochberger tragen stark zur Dramaturgie des Hörbuchs bei, und alles in allem ist Ich musste raus nicht nur lehrreich, sondern auch extrem spannend erzählt und von Anfang bis Ende fesselnd.

Constantin Hoffmann: Ich musste raus. Wege aus der DDR. Gelesen von Ludwig Blochberger. Musik von Stefan Weinzierl. Buchfunk, 2019; 14,99 Euro.

Dieser Post ist Teil des DDR-Monatsthemas im November 2019.

Dazu hab ich auch was zu sagen!