Hund, Wolf, Schakal von Behzad Karim Khani

„Er rannte vor etwas weg, nicht zu etwas hin.“ (Seite 22)

Nachdem Saams Mutter im Teheraner Evin-Gefängnis gefoltert und getötet wurde, flieht sein Vater zusammen mit ihm und seinem jüngeren Bruder Nima aus dem Iran und landet schließlich in Berlin.

An der Hauptschule trifft Saam schließlich auf den Libanesen Heydar, der andere abzieht und schon früh nicht vor Gewalt zurückschreckt. Und um in dieser Umgebung nicht unterzugehen, nicht weich zu wirken und um sich zu behaupten, muss Saam schließlich auch zeigen, dass er zu allem bereit ist.

„Saam war jetzt jemand. Nicht jemand, auf den man schwor. Aber jemand.“ (Seite 107)

„Saam hatte die Logik von Gewalt verstanden. […] Er hatte es verstanden. Dieses Mal wirklich. Er konnte der nächste König sein, und wenn nicht, zumindest der nächste Terror, die nächste Furcht.“ (Seite 109)

Ich habe vor ein paar Monaten Als wir Schwäne waren von Behzad Karim Khani mit großer Begeisterung gelesen, und dieser Roman hatte mich neugierig auf Khanis Debüt gemacht.

Hund, Wolf, Schakal ist brutal, explizit und sehr gelungen, hat mich mitgenommen nach Neukölln und in Saams Lebenswelt. Als Leser erfährt man hier auf überzeugende Weise, wie Saam den Weg in die Kriminalität gefunden hat, wie er dazugehören möchte und wie er aus dem Teufelskreis der Gewalt nicht mehr aussteigen kann.

Der Roman liest sich extrem schnell – nicht nur wegen des einnehmenden Plots und der messerscharfen Sprache, sondern auch wegen des großzügigen Layouts.

Mir hat das Ganze sehr gut gefallen, und ich freue mich schon auf das nächste Buch von Khani.

Behzad Karim Khani: Hund, Wolf, Schakal. Fischer Taschenbuch, 2024, 288 Seiten; 15 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!