
„Und als es klingelte, wünschte ich mir zum tausendsten Mal in diesem Schuljahr, ich wäre weg. Oder wenigstens woanders. Und ich dachte mit einem komischen Gefühl daran, dass es allen egal wäre. Dass es keine Rolle spielte, ob ich da war oder weg. Weil ich an niemandem hing. Und niemand an mir.“ (Seite 15f)
Charlies Vater hat sie und ihre Mutter verlassen, und nun versucht die 15-jährige Charlie zu vergessen, die Trauer nicht zu spüren.
In ihrer Schulklasse ist sie eine Außenseiterin, fühlt sich ausgeschlossen und unbeliebt. Ihre einzigen Freunde sind ihre beste Freundin Kati und ihr Meerschweinchen Markus.
Charlie ist viel allein, heimlich verliebt in Mikolaj, unsicher und ängstlich. Und als sich schließlich auch Kati von ihr zurückzieht, schämt sie sich für das, was sie ist.
Doch dann kommt Kornelius, genannt Pommes, in ihre Klasse. Die beiden freunden sich an, und für Charlie verändert sich von da an alles.
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Er erzählt von Anfang an eindringlich und gefühlvoll, ohne jedes Pathos, liest sich flüssig und nimmt einen mit in die Lebens-, Gedanken- und Gefühlswelt eines einsamen Mädchens.
Julia Engelmanns Romandebüt ist ebenso tragisch wie humorvoll und hat mich vom Anfang bis zum Schluss mitgerissen.
Himmel ohne Ende ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die ich extrem gern gelesen habe und die ich sehr empfehlen kann.
Julia Engelmann: Himmel ohne Ende. Diogenes, 2025, 336 Seiten; 25 Euro.