
„Das Café Marble liegt in einer ruhigen Wohngegend. Das kleine Gebäude befindet sich, leicht versteckt, direkt am Ende einer Reihe von Kirschbäumen, die den Fluss säumen. Am anderen Ufer, über eine Brücke erreichbar, findet man Geschäfte und andere Einrichtungen, aber hier, auf dieser Seite, herrscht wenig Betrieb, weil es fast nur Wohnhäuser gibt.“ (Track 1)
Als Wataru zum ersten Mal das Café Marble in einem Vorort Tokios betritt, ist er ganz verzaubert und wünscht sich, hier zu arbeiten. Und wie der Zufall so will, sucht der Besitzer gerade eine Aushilfe. Er stellt Wataru spontan ein, und bald ist dieser sogar der Geschäftsführer des Cafés.
Jeden Donnerstag sitzt eine junge Frau im Café, trinkt heißen Kakao und schreibt Briefe. Wataru verliebt sich in diese Frau, die er heimlich Kakao-san nennt.
Michiko Aoyama stellt verschiedene Personen vor, die alle irgendwie eine Verbindung mit dem Café haben. Teilweise besteht auch nur eine sehr lose Verbindung, aber das Café Marble ist der gemeinsame Nenner der Geschichte.
Aoyama begleitet diese verschiedenen Personen in ihrem jeweiligen Alltag, nimmt den Leser/Hörer mit nach Japan sowie nach Sydney.
Ich mag Literatur aus Japan, und deshalb habe ich mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut.
Der Roman wird sehr gefühlvoll von Jana Kozewa und Tim Gössler gelesen und kommt dabei ganz ohne Pathos aus, auch wenn die Geschichte sehr anrührend und durchaus bewegend ist.
Im Verlauf entwickelt sich die Geschichte etwas anders als gedacht, spielt größtenteils in Australien. Da ich Sydney vor vielen Jahren bereist habe, habe ich mich allerdings sehr gefreut, mit der Autorin nach Sydney zu reisen. Der Roman hat bei mir viele Erinnerungen an die Zeit in Sydney geweckt, und ich fand es einfach wunderbar, wieder in Gedanken durch die Royal Botanic Gardens und andere Landmarks in Sydney zu streifen.
Eine schöne Geschichte zum Wohlfühlen und Entspannen!
Michiko Aoyama: Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen. Übersetzung von Sabine Mangold. Ungekürzte Lesung von Jana Kozewa und Tim Gössler. Argon, 2024; 13,95 Euro.