Fünfzehn Jahre nach dem Mord an seiner treulosen Ehefrau taucht Matteo Vannoni in Montesecco auf. Die Dorfbewohner leiden unter der glühenden Hitze und der immer zahlreicher und aggressiver werdenden Vipernpopulation. Jeder erwartet, dass sich Vannoni an Giorgio Lucarelli rächen wird, der damals eine Affäre mit Vannonis Ehefrau hatte. Und dann wird Giorgio Lucarelli tot aufgefunden – gebissen von einer Viper und an einem abgelegenen Ort. Bald werden die wenigen Dorfbewohner befragt und die Alibis geprüft – und nahezu jeder im Ort ist verdächtig und hätte ein Mordmotiv.
Bernhard Jaumann entwirft ein sehr plastisches Bild von Montesecco. Bisweilen fand ich das Buch sprachlich etwas unausgefeilt, doch vermag es der Autor, den Leser zu fesseln und ihn auf eine Reise zu dem kleinen Ort mit seinen Gässchen und der zentralen Piazza mitzunehmen.
Sehr gefallen haben mir auch die kleine Einführung in die verschiedenen Arten von Vipern und die Beschreibung der mit ihnen assoziierten Überlieferungen und Legenden.
Das letzte Drittel ist besonders spannend und sehr bildhaft – inklusive Szenen, die ich wahrscheinlich nie vergessen werde.
Die Vipern von Montesecco ist keinesfalls empfehlenswert für Schlangenphobiker, eingeschränkt empfehlenswert bei einem geplanten Sommerurlaub in Italien, und uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die sich einen atmosphärischen und spannenden Roman wünschen.
Bernhard Jaumann: Die Vipern von Montesecco. Aufbau Taschenbuch, 2007, 275 Seiten; 8,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Italien-Themas im September 2017.