Jenny Fortuyn, die junge Bibliothekarin mit den schwarz lackierten Fingernägeln, den weißen Stiefeln und dem gewöhnungsbedürftigen Lebenswandel, verschwindet eines Nachts.
Der für sie schwärmende Pharmakologe Thomas Kuyper steht unter Verdacht, etwas damit zu tun zu haben, denn es gibt Zeugen für einen heftigen Streit zwischen den beiden, der kurz vor Jennys Verschwinden stattfand.
Thomas‘ Ehefrau macht sich schließlich auf die Suche nach der Wahrheit.
Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen und ist eine schöne Entspannungslektüre, obwohl Maarten ‚t Hart sprachlich bisweilen etwas über die Stränge schlägt und seine Formulierungen dann gestelzt klingen (z.B. „das orchestrale Schmettern der Stare“). Die Protagonisten, der Ereignisse und der Plot sind jedoch jederzeit überzeugend.
Der Autor legt verschiedene Fährten, die allesamt Sinn ergeben und glaubhaft sind. Die Auflösung des Falles war für mich überraschend, kam mir aber nicht zu konstruiert vor. Auch der Aufbau des Buches hat mir gefallen (z.B. Ich-Perspektive von Thomas, Briefwechsel zwischen Thomas und seiner Frau Leonie, Tagebuch von Leonie).
Die schwarzen Vögel ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch eine kleine Abhandlung über Robert Schumann und Friedrich Nietzsche sowie eine Suche nach dem eigenen Selbst und eine Geschichte über die Höhen und Tiefen des Ehelebens.
Maarten ’t Hart: Die schwarzen Vögel. Aus dem Niederländischen von Marianne Holberg. Piper, 2001, 320 Seiten; 11 Euro.
Dieser Post ist Teil meines Musik-Monatsthemas im Februar 2020.