„Das Vergessen ist der endgültige Verrat, denkt er. Der Schmerz ist, was von der Liebe bleibt, und wenn der abklingt, bleibt gar nichts mehr.“ (CD 1, Track 15)
Constable James O’Connor ist nach dem Tod seiner Frau dem Alkohol verfallen und wird von Dublin nach Manchester versetzt. Hier soll er irische Unabhängigkeitskämpfer, die Fenians, ausspionieren. Diese sinnen nach der Hinrichtung von mehreren Rebellen auf Rache, und O’Connor gerät schließlich ins Visier eines gewissen Stephen Doyle, eines amerikanischen Iren und Kriegsveteranen.
Ich habe Nordwasser von Ian McGuire vor einer Weile gelesen und war schwer begeistert von dem Roman. Deshalb hatte ich mich ganz besonders auf Der Abstinent gefreut.
Der Einstieg ins Hörbuch, das von Tobias Kluckert ebenso packend wie eindringlich gelesen wird, hat mir sehr gut gefallen. Kluckert hat eine markante, angenehme und wirklich schöne Stimme, und sie passt perfekt zur Geschichte.
Im Verlauf empfand ich Der Abstinent jedoch als irgendwie verworren und oft langatmig. Ich hatte immer wieder Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen, bin immer wieder mit meinen Gedanken abgeschweift, war kaum noch gefesselt.
Ian McGuire: Der Abstinent. Aus dem Englischen von Jan Schönherr. Ungekürzte Lesung von Tobias Kluckert. Hörbuch Hamburg, 2021; 23 Euro.