„Der Tod ist in der Stadt angekommen.“
In Neapel wird ein 16-jähriger Junge erschossen. Die Polizei geht davon aus, dass die Camorra ihre Finger im Spiel hat, aber der nach Neapel strafversetzte Ispettore Lojacono ist sich sicher, dass es einen anderen Hintergrund geben muss.
Weitere Morde folgen, am Tatort werden stets mit Tränenflüssigkeit getränkte Taschentücher gefunden, die sehr sicher vom Mörder stammen, sonst fehlt jede Spur und jedes Motiv. Lojacono macht sich auf die Suche nach einem gemeinsamen Nenner.
Ich kenne Neapel nicht von eigenen Reisen, aber die Handlungsorte im Buch wurden so lebendig geschildert, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Mir hat der Roman, der mich anfangs mit den vielen Namen und den verschiedenen Perspektiven etwas verwirrt hat, sehr gut gefallen, und ich finde, dass die gesamte Geschichte einen sehr runden und sehr überzeugenden Eindruck macht.
Von Anfang an war die Geschichte sehr spannend, und durch die verschiedenen Perspektiven war ich von der ersten Seite an gefesselt und sehr neugierig darauf, wie der Autor die Fäden zusammenführt.
Der Verlauf und das Ende der Geschichte ist Maurizio de Giovanni meiner Meinung nach sehr gut gelungen, die Protagonisten wurden überzeugend charakterisiert. Dabei liest sich der Roman flott, ist aber auch sprachlich nicht ohne Anspruch.
Maurizio de Giovanni: Das Krokodil. Aus dem Italienischen von Susanne Van Volxem. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2015, 352 Seiten; 9,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Italien-Themas im September 2017.