Bereits seit 800 Jahren bewohnt Agha Djans Familie das Haus an der Moschee in Senedjan. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts leben hier neben dem Familienoberhaupt und Kaufmann Agha Djan dessen Frau und seine 3 Kinder sowie die Familien des Imams Alsaberi und die des Muezzins Agha Schodja.
Kader Abdolah erzählt anhand dieser Familien von Ereignissen wie Nowruz, Hochzeiten und der Hadj sowie die Geschichte Irans.
Abdolah beschreibt nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Handlungsorte seines Romans sehr authentisch und überzeugend. Auch wer noch nicht im Iran (oder überhaupt im Orient) war, wird sich den Basar, die Moschee, die Badehäuser und die Gebetsrufe hervorragend vorstellen können.
Der Leser begleitet so nicht nur die Charaktere durch gute und schlechte Zeiten, sondern erlebt auch den politischen, religiösen und wirtschaftlichen Wandel zu Zeiten der Islamischen Revolution mit.
Dabei verleiht der Autor dem Buch durch den Gebrauch von Idiomen und durch zahlreiche Koran-Zitate (auch manche Kapitel tragen den Namen von Suren) Authentizität.
Das Haus an der Moschee ist ein wunderbares Buch! Wer Familiengeschichten mag und nebenbei noch eine Menge über historische Hintergründe zu den Themen Iran und Ayatollah Khomeini, über die Islamische Revolution und den Iran-Irak-Krieg wissen möchte, ist hier goldrichtig.
Kader Abdolah: Das Haus an der Moschee. Aus dem Niederländischen übersetzt von Christiane Kuby. List, 2008, 400 Seiten; 9,95 Euro.
Dieser Post ist Teil des Iran-Themas im Oktober 2017.
Nach deiner Rezi hier freue ich mich noch mehr auf das Buch! Habe es schon aus meinem Regal geholt, damit ich es nicht wieder vergesse!
GlG vom monerl
Wie schön! Ich hab das Buch ja schon vor einer Weile gelesen, aber ich fand es unheimlich gut und war total begeistert von dem Autor. Viel Spaß damit!