„Die Tajine ist seit Jahrtausenden – der älteste Fund wird in einem Londoner Museum auf 3000 v. Chr. datiert – der Kochtopf der Nomaden. Sie ist als Kochgeschirr ebenso vielseitig und flexibel wie Marokko als Land.“ (Seite 12)
Nach einer Einleitung zum Thema Tajine, zu Marokko und seinen Bewohnern, stellt Jochen Walter Grundrezepte vor und bietet eine knappe Warenkunde.
Danach präsentiert Walter zahlreiche Tajine-Rezepte, gegliedert in Fleischgerichte (Rind, Lamm, Wild, Geflügel), Fischgerichte (inkl. Meeresfrüchte), Gemüse sowie Backwerk, Frühstück und Süßes.
Vor mehr als 20 Jahren habe ich meine erste Tajine gekauft und jahrelang exzessiv benutzt. Vor ein paar Jahren haben wir wieder mit dem Tajine-Kochen begonnen, und ich liebe das sehr. Über die Jahre habe ich mein eigenes Lieblingsrezept entwickelt, aber ich hatte große Lust auf Inspiration, weshalb ich zu diesem Kochbuch gegriffen habe.
Die Gestaltung des Buches ist sehr schön: übersichtlich, schnörkellos, aber mit wunderbaren Fotografien von Tajines, Architektur, Menschen, Zutaten und fertigen Gerichten. Diese Bilder machen sehr neugierig und Lust auf Tajines, auf Kochen, auf Essen und auf Marokko.
Die Rezepte sind leicht verständlich und übersichtlich, die Zutatenliste ist überschaubar, und man braucht keine allzu exotischen Zutaten (zumindest haben wir alle Gewürze etc. stets vorrätig, aber wir haben auch ein Faible für Kochzutaten).
Das Buch bietet sehr viele Gerichte für Karnivoren (etwa 100 Seiten mit Fleisch und Fisch), aber auch ebenso viele Rezepte für Vegetarier (auch etwa 100 Seiten für Gemüsegerichte). Schön fand ich zudem die Ideen für Frühstück, für Desserts und zum Backen.
Ich habe mir hier sehr viele Rezepte markiert, und die Vielfalt an verschiedenen Gerichten fand ich sehr gelungen. Walter stellt hier nicht nur typisch marokkanische Gerichte vor, sondern auch internationale Varianten, z.B. thailändisch, provenzalisch, italienisch, afrikanisch-kreolisch.
Tolles Kochbuch!
Jochen Walter und Volker Debus: Das große Tajine-Kochbuch. 125 Rezepte aus dem orientalischen Tontopf. Christian, 2024, 320 Seiten; 29,99 Euro.