Das Diamantenmädchen von Ewald Arenz

Staatssekretär von Schubert trägt der Journalistin Lilli Kornfeld ein Anliegen vor: Er hat sich daran erinnert, dass ihr Jugendfreund Paul van der Laan ein Diamantenschleifer ist und würde diesen gern mit dem Schleifen von wertvollen Rohdiamanten beauftragen. Von diesen Diamanten wissen die Alliierten nichts, sie sollen nicht im Staatshaushalt auftauchen und nach dem Schleifen unter der Hand international verkauft werden, um die Reparationsforderungen der Alliierten zu umgehen.

Zur gleichen Zeit wird ein toter Mann gefunden – ein Schwarzer, in dessen unmittelbarer Nähe ein Rohdiamant liegt. Wer ist der Mann? Wer hat ihn aus welchen Gründen umgebracht? Und welche Rolle spielt der am Tatort gefundene Diamant?

Ewald Arenz hat mit Das Diamantenmädchen einen sehr stimmungsvollen Roman geschrieben, der die Atmosphäre im Berlin der 1920er Jahre überzeugend einfängt und den Leser in eine andere Zeit versetzt. Obwohl der Autor bisweilen sehr lange Sätze verwendet und die Protagonisten Dialekt sprechen lässt, liest sich der Roman sehr flüssig und schnell. Die Charaktere sind dabei komplex und glaubwürdig gezeichnet, haben jedoch meiner Meinung nach im Verlauf des Buches ein wenig von ihrer Sympathie eingebüßt. Leider empfand ich die Auflösung des Falles als zu durchsichtig und absehbar, war von den Wendungen kaum überrascht und fand einige der Protagonisten unrealistisch begriffsstutzig.

Das Diamantenmädchen bietet hervorragende Unterhaltung, versetzt den Leser authentisch in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und ermöglicht es dem Leser außerdem, noch etwas über Diamanten und Diamantenschleifen zu lernen. Eine schöne Lektüre!

Ewald Arenz: Das Diamantenmädchen. dtv, 2013, 320 Seiten; 9,90 Euro.

Dieser Post ist Teil des Berlin-Themas im März 2017.

Dazu hab ich auch was zu sagen!