„Motivation ist also notwendig, um mit der ‚eigentlichen‘ Therapie zu beginnen.“ (Seite 1)
Nach einer Einführung bieten die beiden Autorinnen einen Überblick über theoretische Modelle und Erklärungsansätze (z.B. Transtheoretisches Modell der Veränderung, Selbstbestimmungstheorie), gehen auf Diagnostik und Indikation ein (z.B. Messinstrumente, Selbstwirksamkeit), befassen sich mit Gesprächsführung und Interventionen (z.B. aktives Zuhören, Umgang mit Widerstand, Reframing, Werte, Metaphern) und stellen die Evidenzlage und wissenschaftliche Befunde dar.
Am Ende des Buches finden sich zudem drei ausführliche Fallgeschichten sowie Arbeitsblätter.
Ich empfinde das Thema als extrem wichtig, da ich in meiner psychotherapeutischen Tätigkeit (natürlich) ständig damit konfrontiert werde, weshalb ich gerne mehr über das Fördern von Änderungsmotivation erfahren wollte.
Das Buch ist sehr ausführlich und bietet einen sehr detaillierten Einblick ins Thema, stellt sehr viele Interventionen vor und ist dadurch sehr hilfreich und sehr praxistauglich.
Besonders gefallen haben mir die vielen Beispieldialoge, die gute Struktur des Buches und die Übersichtlichkeit sowie die verständlichen, gut aufbereiteten Zusammenfassungen von Inhalten. Das Buch ist sehr dicht geschrieben, ist recht knapp gehalten, aber nicht zu knapp, so dass man stets gut folgen kann.
Ich kann das Buch allen empfehlen, die im (psycho-) therapeutischen Setting arbeiten. Hier trifft man auf viel Bekanntes, aber auch auf Neues.
„Es gibt immer einen idealen Zeitpunkt für eine Veränderung und manchmal ist es einfach notwendig, auf diesen Zeitpunkt zu warten.“ (Seite 3)
Katrin Hötzel und Ruth von Brachel: Änderungsmotivation fördern (Standards der Psychotherapie). Hogrefe, 2022, 192 Seiten; 24,95 Euro.