„Dreißig Meilen hatte ich also bis hierher geschafft, weitere 9970 lagen noch vor mir.“
Der Amerikaner Roff Smith lebt bereits seit 15 Jahren in Australien, doch er fühlt sich dort dennoch nicht heimisch. Als ihm klar wird, wie wenig er über seine Wahlheimat weiß, entschließt er sich, gegen den Uhrzeigersinn einmal um den australischen Kontinent zu radeln.
Ich kenne einige der vom Autor besuchten Orte und bin erst wenige Wochen vor der Lektüre aus Australien zurückgekommen, so dass ich mittels Eiskaltes Bier und Krokodile in eigenen Erinnerungen schwelgen und selbst Erlebtes wiederaufleben lassen konnte.
Mir hat der Reisebericht von Roff Smith gut gefallen, denn der Autor ist sympathisch und erzählt auf unterhaltsame Art und Weise. Dabei wirkt der Autor authentisch und ehrlich, seine Offenheit, mit der er sich auf die Reise und die Menschen einlässt, hat mir gut gefallen.
Richtig übergesprungen ist der Funke jedoch nicht, und Roff Smith konnte mir die Menschen, die er unterwegs getroffen hat, und die Orte, durch die ihn seine Reise führte, nicht wirklich nahe bringen. Ich hätte mir u.a. noch mehr Informationen zu Land und Leuten gewünscht, um die Reise noch lebendiger zu gestalten und um mehr Wissen über den Kontinent zu vermitteln.
Eiskaltes Bier und Krokodile ist unterhaltsam und gut für einen ersten Einblick in die Vielgestaltigkeit Australiens, kratzt meiner Meinung nach aber nur an der Oberfläche.
Roff Smith: Eiskaltes Bier und Krokodile. Aus dem Englischen von Kristiana Ruhl. Goldmann, 2003, 315 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).
Dieser Post ist Teil des Australien-Themas im Januar 2018.