Praxishandbuch Traumatherapie von Rolf Keller, Ulrich Frommberger und Joachim Graul (Herausgeber)

„Dieses Praxisbuch gibt einen umfassenden therapieschulenübergreifenden Überblick über Psychotherapie, Psychopharmakotherapie und adjuvante Verfahren im Rahmen der ambulanten und stationären Behandlung psychischer Traumafolgestörungen, in erster Linie der posttraumatischen Belastungsstörungen.“ (Klappentext)

Das Praxishandbuch Traumatherapie bietet nach einer kurzen Einführung ins Thema Grundlagen zur Traumatherapie. Im Folgenden gehen die Autor:innen näher auf Praxisempfehlungen zu Diagnostik und Therapie ein, stellen besondere Aspekte der Traumatherapie vor, setzen sich mit Psychopharmakotherapie auseinander und bieten einen Überblick über traumafokussierte psychotherapeutische Behandlungsmethoden wie Prolonged Exposure (PE), Cognitive Processing Therapy (CPT), Dialektisch-behaviorale Therapie bei PTBS (DBT-PTBS), Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT), Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), Narrative Expositionstherapie (NET) und Psychodynamisch Imaginative Therapie (PITT).

Danach gehen die Autorinnen auf besondere Aspekte ambulanter Traumatherapie ein, stellen übergeordnete Aspekte stationärer Traumatherapie vor, präsentieren im Verlauf Versorgungsstrukturen ambulanter und stationärer Traumatherapie in Deutschland, Österreich und der Schweiz und bieten Anwendungsbeispiele sowie Informationen zur Wirksamkeit.

Ich habe mich psychotherapeutisch bereits intensiver mit Trauma und Traumatherapie befasst, interessiere mich aber so sehr für das Thema, dass ich immer mehr darüber erfahren möchte.

Das Buch bietet sehr detaillierte und fundierte Informationen, wobei es für mich anfangs und auch zwischendurch immer wieder viele Wiederholungen gab, so dass sich das Buch meiner Meinung nach perfekt für Einsteiger ins Thema eignet.

Das Buch ist zudem insgesamt etwas repetitiv, wenn man es von vorn bis hinten liest, so wie ich es getan habe. Dadurch eignet es sich aber auch perfekt zum Nachschlagen und Querlesen oder zum Vertiefen von Inhalten, die man bereits gelesen hat und die sehr wichtig sind für die Behandlung von Traumafolgestörungen.

Ich empfand das Buch teilweise als sprachlich stigmatisierend, z.B. bzgl. der Verwendung des Begriffs „Psychotiker“.

Ich kann das Buch empfehlen für alle, die einen wirklich intensiven Einblick in Trauma und Traumatherapie erhalten möchten.

Rolf Keller, Ulrich Frommberger und Joachim Graul (Herausgeber): Praxishandbuch Traumatherapie. Diagnostik, ambulante und stationäre Behandlung, Rahmenbedingungen und Anwendungsbeispiele. Urban & Fischer Verlag, 2022, 592 Seiten; 52 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!