„Venedig ist dort, wo ich nicht bin.“ (Jean-Paul Sartre)
Frauke Schlieckau beschließt, ein Jahr in Venedig zu verbringen, reist mit dem Zug von Berlin in die Lagunenstadt, findet eine erste Unterkunft in einem tristen Wohnheim und entdeckt nach und nach die Stadt und ihre Bewohner.
In Ein Jahr in Venedig erzählt sie von Kanälen und Patrizierhäusern, von Karneval und der Biennale, von Kirchen und Religion, von Hochwasser, Nebel und Schirokko, von der Serenissima und vorgelagerten Inseln, von Gondelfahrten und Vaporetto-Linien.
Ich zähle Venedig zu meinen absoluten Lieblingsstädten und habe mich sehr gefreut, mit Ein Jahr in Venedig wieder durch die Gassen der Stadt zu laufen.
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Stimmung in Venedig zu beschreiben. Sie erzählt von einer Stadt der Stille, der Lichter und der Spiegelungen im Wasser, bietet Informationen zur Stadt und berichtet von persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen.
Das Buch ist durchgehend unterhaltsam, die Autorin sympathisch, so dass Ein Jahr in Venedig große Lust auf die Stadt macht. Und als die Autorin nach einem Jahr die Lagunenstadt wieder verlassen muss, war ich darüber mindestens genauso traurig wie sie selbst.
Wer Lust auf ein paar Stunden in Venedig hat, aber gerade das Land nicht verlassen kann, der ist hier genau richtig.
Frauke Schlieckau: Ein Jahr in Venedig. Verlag Herder, 2011, 192 Seiten; vergriffen.
Dieser Post ist Teil des Italien-Themas im September 2017.